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Tesla präsentiert Model Y, behält Shops und erhöht Preise

Überraschend: Auch das kompakte Model Y soll als Siebensitzer angeboten werden. Außerdem will man nun doch mehr Läden behalten und dafür die Preise für Premium-Modelle um drei Prozent erhöhen.

Optisch bietet das Model Y keine Überraschungen. | Foto: Tesla
Optisch bietet das Model Y keine Überraschungen. | Foto: Tesla
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Redaktion (allg.)

Tesla legt nach und enthüllte das Model Y, das auf dem Model 3 basiert, aber etwas mehr Platz bietet. Auch beim Model Y verfolgt Tesla sollen Herbst 2020 zuerst die teureren Versionen geliefert werden, ehe im Frühjahr 2021 die Basis-Version nachfolgt. Die soll laut Tesla 39.000 US-Dollar netto kosten und wäre damit 4000 Dollar teurer als das Basis Model 3. Die Reichweite soll nach EPA-Zyklus bei bis zu 230 Meilen (370 Kilometern) liegen. Das Topspeed wird bei 120 mph (gut 190 km/h) gekappt, der Spurt von 0 auf 60 mph (etwa 0-96 km/h) soll in 5,9 Sekunden erledigt sein.

Etwas schneller (5,5 sek. Von 0 auf 60 mph, bis zu 130 mph (knapp 210 km/h Topspeed) ist die „Long Range“-Version, die bis zu 300 Meilen (gut 480 Kilometer) weit kommen soll. Der Preis: Ab 47.000 Dollar netto. Nochmal 4000 Dollar teurer ist das Allrad-Topmodell mitb zwei Motoren. Es schafft ein  Top-Speed von 135 mph (knapp 220 km/h) und spurtet in 4,8 Sekunden auf 96 km/h. Die Reichweite liegt hier aber nur bei 280 Meilen (451 km). Die beitet auch das Topmodell, die 60.000 Dollar teure Performance-Version, die bis zu 150 mph (gut 240 km/h) schnell ist und in 3,5 Sekunden von 0 auf 60 mph geschossen werden soll. Der cW-Wert Tesla soll wie beim Model 3 bei 0,23 liegen.

Auch in Deutschland ist der Online-Konfigurator bereits freigeschaltet. Tesla verlangt eine Anzahlung in Höhe von 2.000 Euro und bietet erwartungsgemäß alle Varianten außer dem Basis-Modell „Standard Range“ an. Die „Long Range“-Version des Hecktrieblers ist in Deutschland für 55.000 Euro (46.220 Euro netto) erhältlich, die Allrad-Version mit „Long- Range“-Akku kostet 59.000 Euro (knapp 49.600 Euro), das Topmodell mit Performance-Paket kommt auf 67.000 Euro(netto gut 56.300 Euro). Elon Musk erwartet, vom Model Y mehr Einheiten zu verkaufen als vom Model 3, Model S und Model X zusammen.

Zudem hatte der Hersteller nach der Ankündigung, in Zukunft fast ausschließlich auf Online-Vermarktung ohne Shops zu setzen, um Kosten zu sparen, wieder eine halbe Kehrtwende: "Wir werden nur etwa halb so viele Läden schließen, aber auch die Kostensenkungen sind dadurch nur in etwa halb so hoch", teilt Musk vor kurzem mit. Dafür sollen die Preise der besser ausgestatteten Modelle um drei Prozent angehoben werden. Und die Abwicklung des Kaufs selbst soll jedoch nur noch Online erfolgen. In den Läden solle dem Kunden gezeigt werden, wie das binnen einer Minute zu bewerkstelligen sei, so Musk weiter. Außerdem soll es doch auch Testfahrten sowie einen kleinen Mitnahmebestand an Fahrzeugen in den Läden geben, zu der neu angekündigten Möglichkeit, ein Fahrzeug eine Woche und 1.600 km testen zu können. Nachdem bereits jeder zehnte Tesla-Store geschlossen worden war, werden jetzt davon einige wieder eröffnet, dem Vernehmen nach aber mit weniger Mitarbeitern. Ein Fünftel der Standorte steht auf dem Prüfstand.

Zurückgenommen hat der Hersteller die verwirrende um 5.000 Euro niedrigere Angabe "Preis nach geschätzten Einsparungen", nachdem die deutsche Zentrale zur Bekämpfung unlauteren Wettbewerbs - eine Selbstkontroll-Institution - Tesla Irreführung potenzieller Interessenten und einen Verstoß gegen die Preisangabenverordnung vorgeworfen hatte. Nun weist man lediglich noch auf das Einsparpotenzial hin samt einem Link zur Benzinkostenersparnis. Bei dem setzt der Hersteller eine Jahresfahrleistung von 20.000 km und Benzinkosten von 3.100 Euro an.  (gs/jr)

Was bedeutet das?

Tesla muss nachlegen, denn Model S und X kommen in die Jahre und bleiben teuer und das Model 3 hat nur eine kleine Heckklappe. Das Model Y wird sicher ein Topseller werden, kommt aber auch erst 2020. Und ob das öffentliche Herumeiern beim Vertrieb und Preis samt der skurillen "Geheul", dass Kunden doch Verständnis haben mögen, wenn man die Preise jetzt um drei Prozent erhöhen müsse, weil es sich sonst nicht rechnet, Musks Masterplan so dienlich ist, sei dahingestellt. Der Tesla-Chef verlangt seinen Fans (und seinen Investoren) schon wirklich einiges ab, was man einem konventionellen Autohersteller nie verzeihen würde. Das alles wirkt eher errativ und hektisch als strategisch und planvoll - seriös ist auch anders.

 

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