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Tesla bleibt in der Gewinnzone

Tesla schreibt auch im vierten Quartal 2018 schwarze Zahlen und hat die Gesamtbilanz für 2018 vorgelegt.

Neben den Autos verdient Tesla auch mit Solarprodukten und Energiemanagement Geld. | Foto: Tesla
Neben den Autos verdient Tesla auch mit Solarprodukten und Energiemanagement Geld. | Foto: Tesla
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Gregor Soller

Für Tesla war 2018 das entscheidende Jahr – und Elon Musk scheint gerade noch die Kurve gekriegt zu haben: Der Umsatz stieg im vierten Quartal 2018 auf 7,2 Milliarden Dollar, im Quartal davor waren es 6,8 Milliarden Dollar. Für das Gesamtjahr weist Tesla knapp 21,5 Milliarden Dollar aus – fast doppelt so viel wie im Jahr 2017. Dabei kamen allein 18,5 Milliarden aus dem Automotive-Zweig, in das vor allem der Hochlauf des Model 3 massiv eingezahlt hat. Weitere 1,5 Milliarden Dollar brachte die Energie-Sparte mit stationären Tesla-Batteriespeichern und Solaranlagen. 1,4 Milliarden Umsatz erwirtschaftete das ebenfalls wichtiger werdende Service-Geschäft und andere Bereichen. Ein weiterer Umsatzbringer sind die Verkäufe sogenannter „Zero-Emission Vehicle Credits“. Der Gewinn schrumpfte zwar wieder dramatisch, doch nach Tesla-Tabellen hat man hier die gleichen Herausforderungen zu meistern wie die übrigen Premiumhersteller, die wegen hoher „Umbauinvestitionen“ ebenfalls geringere Margen erwirtschafteten.

Mit dem Absatz des Model 3 ist Tesla extrem zufrieden: Im vierten Quartal konnten in den USA 63.359 Einheiten ausgeliefert werden, außerdem starten jetzt die Exporte nach Cina und Europa. Mit fast 140.000 verkauften Model 3 kann sich Tesla über das „bestverkaufte Premiumfahrzeug in den USA freuen und das sogar einschließlich der SUVs. Auf den Plätzen folgen laut Tesla-Statistik Lexus RX, Audi Q5 und Mercedes-Benz GLC. Die produktionsrate von 7000 Model 3 kann mittlerweile einigermaßen stabil erreicht werden, doch die Preise müssen weiter runter, denn noch immer fehlen die deutlich erschwinglicheren Basismodelle. Die Kosten pro Fahrzeug sollen weiter fallen. Tesla will die Arbeitsstunden pro Fahrzeug im Vergleich zum dritten Quartal um rund 20 Prozent gesenkt haben, was der Bruttomarge gut tut. Bis Jahresende 2019 sollen weltweit dann 10.000 Model 3 pro Woche entstehen, davon 3.000 in Shanghai für China.

Die größeren Modelle S und X wurden vierten Quartal 27.607 mal weltweit ausgeliefert, womit die beiden Klassiker im Programm zum Jahresende wieder leicht zulegten: Insgesamt verkaufte Tesla von Model S und X 2018 genau 99.475 Einheiten. Auf dem deutschen Markt brachen die Verkäufe jedoch nachhaltig ein: Das kBa weist 1905 verkaufte Tesla-Neuzulassungen aus, was gegenüber 2017 einem Rückgang von 42,8 Prozent (!) entspricht – so viel verlor keine andere Marke. Hier zeigt sich langsam aber sicher Handlungsbedarf, zumal beide Modelle für viele Flotten immer noch zu teuer sind. Immerhin sollen beide Fahrzeuge 2018 in der Herstellung um 15 Prozent günstiger geworden sein.

Weiter ausgebaut wurde das Supercharger-Ladenetz: Im vierten Quartal 2018 erweiterte man es um 69 Standorte mit 1.412 Ladepunkten. Weltweit betreibt Tesla jetzt 12.000 Supercharger und über 21.000 Destination Charger. Aber auch hier wächst die Konkurrenz: Neue Ladetechnikanbieter drängen mit Schnellladern auf den Markt. Dazu kommen neue Stromer der deutschen Premiummarken, die diese Ladetechnik nutzen können. Deshalb kündigt der Bericht eine neue „V3-Technologie“ für die Supercharger an, welche die Ladezeiten verkürzen soll. Außerdem wurde mit dem Model 3 der Service ausgebaut: Im vierten Quartal wuchs das Netz um 27 auf jetzt 378 Verkaufs- und Servicepunkte.

Was bedeutet das?

Endlich schreibt Tesla solide Gewinne, trotzdem bleibt Handlungsbedarf: Die Autos sind zu teuer und vor allem die Basismodelle der Model-3-Reihe fehlen noch. Der EU-Konfigurator weist als Startpreis 55.400 Euro aus, verspricht dafür Lieferung bis März. Das Performance-Modell kommt gar auf 66.400 Euro, womit man so oder so massiv über den kolportierten 40.000 Euro liegt und einen Preis hat, der für viele Flotten einfach zu hoch liegt. Model S und X haben mittlerweile ihren Zenith überschritten und bräuchten dringend ein Update. Trotzdem scheint die Marke die gröbsten Probleme erstmal überwunden zu haben.

 

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