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TenneT, The Mobility House und Nissan wollen Stromnetz stabilisieren

Der Übertragungsnetzbetreiber TenneT, der Energiedienstleister The Mobility House und der Automobilhersteller Nissan haben ein gemeinsames Pilotprojekt gestartet.

Dank bidirektionaler Lademöglichkeiten sollen Nissan-Modelle das Stromnetz stabilisieren. | Foto: Nissan
Dank bidirektionaler Lademöglichkeiten sollen Nissan-Modelle das Stromnetz stabilisieren. | Foto: Nissan
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Gregor Soller

TenneT, The Mobility House und Nissan haben ein neues Pilotprojekt gestartet: Das soll das Potenzial der Akkus von Elektrofahrzeugen zu nutzen, um lokal produzierten Strom zu speichern und wieder einzuspeisen - um letztlich das Stromnetz zu stabilisieren. „Dieses Pilotprojekt ergänzt unsere Blockchain-Projekte, weil es neue Wege erschließt, um die stark vom Wetter abhängige erneuerbare Stromproduktion flexibel zu steuern. Wir nutzen Batterien für Elektrofahrzeuge, die sowohl Strom speichern als auch wieder ins Stromnetz einspeisen können, für Redispatch, also um Transportengpässe im Netz aufzulösen. Das entlastet das Stromnetz und hilft uns, die teure Abregelung von Windanlagen zu begrenzen. Damit kann das Projekt den Netzausbau ergänzen und zu einem wichtigen Baustein der Energiewende werden“, sagte Lex Hartman, Geschäftsführer der TenneT TSO GmbH.

Der Hintergrund: Heute kommt es wegen der zunehmenden dezentralen Einspeisung erneuerbarer Energien immer öfter zu Transportengpässen im Stromnetz. Um diese zu vermeiden, greift TenneT in die Erzeugung von konventionellen Kraftwerken und von Erneuerbaren ein (Redispatch, Netzreserve, Windabregelungen) und sorgt so dafür, dass der Stromtransport im Rahmen der Übertragungskapazität des Netzes liegt. Die Kosten hierfür lagen 2017 bei knapp einer Milliarde Euro (Tennet-Regelzone) und werden über die Netzentgelte letztlich von den Stromverbrauchern getragen. Erste Ergebnisse des Projekts werden voraussichtlich im ersten Quartal 2019 vorliegen.

Wie sieht die konkrete Umsetzung aus? Während der Projektphase werden Nissan-Elektrofahrzeuge in der TenneT-Regelzone in Nord- und Süddeutschland als mobile Energiespeichersysteme genutzt, um lokale Überlastungen in der Stromversorgung bzw. -nachfrage unmittelbar zu reduzieren. Nach erfolgreicher Durchführung des Projekts könnten dies Nissan-Elektrofahrzeuge deutschlandweit leisten. Die von The Mobility House entwickelte intelligente Lade- und Energiemanagementsoftware ermöglicht die automatisierte Steuerung des Lade- und Entladevorgangs. „Die Batteriespeichereinheiten von Elektrofahrzeugen stellen eine bedeutende Optimierungsmöglichkeit für das Netz dar. Sie schaffen dezentralisierte Speichermöglichkeiten für überschüssige erneuerbare Energien. Eine intelligente Lastkontrolle unterstützt die Netzstabilisierung und stellt eine spürbare Kostenentlastung für Endverbraucher dar“, erläuterte Thomas Raffeiner, CEO und Gründer von The Mobility House.

Nissan arbeitet seit Jahren mit The Mobility House an der intelligenten Einbindung von Elektrofahrzeugen in das Stromnetz. Francisco Carranza, Geschäftsführer Nissan Energy, Nissan Europe, sagte: „Nissan-Elektrofahrzeuge können an das Stromnetz angeschlossen werden und unterstützen die Übertragung und Verteilung von Strom. Sie können so dazu beitragen, das Stromnetz nachhaltiger und stabiler zu machen. Bei Nissan haben wir nach Möglichkeiten gesucht, Elektrofahrzeuge jenseits der herkömmlichen Mobilität zu nutzen und sie zu sauberen mobilen Energiezentren zu machen. Heute verändern unsere Elektrofahrzeuge nicht nur unsere Art zu fahren, sondern auch unsere Art zu leben.“

Was bedeutet das?

Das Projekt vereint die Erfahrung und das Fachwissen der drei Parteien. Am Ende des Projektes sollen weitere kommerzielle Produkte und Leistungen für die Halter von Elektrofahrzeugen stehen.

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