Siemens startet Teststrecke für Oberleitungs-Lkw in den USA
Nach der Oberleitungsstrecke in Schweden haben Siemens und die Luftreinhaltungsbehörde für Südkalifornien (South Coast Air Quality Management District, SCAQMD) einen 1,6 Kilometer langen „eHighway“ von Carson zwischen den Häfen von Los Angeles und Long Beach eröffnet. Eingesetzt werden dabei ein batteriebetriebener Truck, ein von der Volvo-Tochter Mack umgerüstet Diesel-Hybrid- und ein Flüssiggas-Hybrid-Lkw. „Dieses Projekt wird uns dabei helfen, die Realisierbarkeit eines Oberleitungssystems für den Straßengütertransport ohne Schadstoffausstoß zu beurteilen“, sagt dazu SCAQMD-Leiter Wayne Nastri.
Ähnlich wie bei Straßenbahnen versorgt das System die Lkw über Stromabnehmer mit elektrischer Energie. Dank des Hybridsystems der Fahrzeuge fahren diese auch ohne Oberleitung – die Flexibilität herkömmlicher Trucks bleibt erhalten. Der Demonstrationsaufbau ist mit dem bei Straßenbahnen verwendeten System vergleichbar. Es besteht aus dem stromführenden Oberleitungssystem entlang der Straße und einem Stromabnehmer in Kombination mit einem Hybridantriebssystem auf Seiten der Fahrzeuge.
Ein Sensorsystem ermöglicht es dem intelligenten Stromabnehmer, den Kontakt zur Oberleitung herzustellen und zu unterbrechen. So können die Fahrzeuge die Fahrspuren wechseln und überholen, ohne in ständigem Kontakt mit der Leitung zu stehen. Der Elektro-Hybridantrieb der Lastwagen stellt sicher, dass die Fahrzeuge auch fernab der Stromversorgung fahren können.
Bereits seit Juni 2016 läuft der Testbetrieb auf dem weltweit ersten eHighway auf öffentlichen Straßen in Schweden. Auf dem zwei Kilometer langen Autobahnabschnitt der E16 nördlich von Stockholm wird bis 2018 das Oberleitungssystem getestet. Dort verkehren zwei Biodiesel-Hybrid-Fahrzeuge. Auch In Deutschland sollen im Jahr 2019 drei Feldversuche der eHighway-Technik auf ausgewählten Strecken starten.
Was bedeutet das?
Siemens erweitert seine Oberleitungsstrecken wie angekündigt. Eine Krux ist nach wie vor das Hybridsystem, des nötig ist, um die Fahrzeuge flexibel zu halten und Überholvorgänge zu ermöglichen: Damit steht der Diesel einer lokal komplett emssionsfreien Fortbewegung weiter im Weg, was auch die Komplexität der Fahrzeuge hoch hält.
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