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Siemens baut Testcampus für autonome Autos

Siemens erweitert seinen Münchner Campus zum Testfeld für autonom fahrende Autos, um dort verschiedene Verkehrssituationen zu simulieren.

Unscheinbar: Der Münchner Testcampus von Siemens wird zum kommunikativen Testfeld für autonomes Fahren. | Foto: G. Soller
Unscheinbar: Der Münchner Testcampus von Siemens wird zum kommunikativen Testfeld für autonomes Fahren. | Foto: G. Soller
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Gregor Soller

Auch Siemens geht den nächsten Schritt in Sachen autonomem Fahren und erweitert dazu seinen Campus in München. Dazu wurde gemeinsam mit Partnern wie dem Dienstleister IAV, dem Institut für Klimaschutz, Energie und Mobilität (IKEM), dem Projektmanagement-Firma UTB sowie der TU München ein Rundkurs auf dem eigenen Gelände erstellt, um das Zusammenspiel von Cloud-Services, städtischer Infrastruktur und selbstfahrenden Autos zu erproben. Dabei will Siemens erforschen, wie selbstfahrende Autos mit Signalen von Radar, Laser und Kameras durch Städte gelotst werden. Für den Probebetrieb will die Siemens-Tochter Siemens Mobility dabei zwei Fahrzeuge einsetzen: Einen hochautomatisierten Einsitzer sowie einen autonomen Shuttlebus.

Der prinzipielle Aufbau ist aus der Verkehrstechnik bekannt, mit dem bisher auch Ampelschaltungen simuliert wurden: An der Strecke stellte man Masten mit Laserscanner-, Radar- und Kameratechnik auf. Die sollen das Verkehrsumfeld erfassen und eine möglichst exakte Lokalisierung der Fahrzeuge ermöglichen. Siemens Mobility will auf diesem Testfeld die erste und letzte Meile mit autonom fahrenden Fahrzeugen erforschen – und überprüfen, wie autonome Fahrzeuge mit urbaner Infrastruktur kommunizieren. Laut Michael Peter, CEO von Siemens Mobility  ziele Siemens dabei auf  sichere und effiziente On-Demand-Mobilität, „nicht nur im städtischen, sondern auch im ländlichen Raum".

Dahinter steht ein mehrschichtiger „Multilayer-Ansatz“, mit dem Siemens und seine Partner nachweisen wollen, wie durch autonome Elektrofahrzeuge die Sicherheit und Effizienz im Straßenverkehr verbessert werden kann. Denn entgegen landläufiger Meinung rechnet Siemens aktuell nicht mit einer Reduktion des Verkehrs, der auf der gleichen Verkehrsfläche dann umso effizienter gesteuert und „verteilt“ werden müsse. Entsprechend soll die von Siemens aufgebaute Infrastruktur den Fahrzeugen ständig umfassende Informationen zur Verfügung stellen. Wichtig ist dabei nicht nur die Verkehrslage, sondern auch Information über andere Verkehrsteilnehmer. Diese bei Staubildung oder Problemen alle differenziert ab- oder umzuleiten gehört zu einem der Aufgabenfelder.

Die an den Straßen installierte Infrastruktur soll es ermöglichen, potenzielle Risiken zu erkennen und frühzeitig zu reagieren. So soll sich auch der Verkehrsfluss verbessern lassen. Die Fahrzeug-zu-Infrastruktur-Kommunikation (V2I) erfolgt über die standardisierte und bereits umfassend erprobte pWlan-Technologie. Volkswagen hat bereits angekündigt, seine Fahrzeuge ab 2019 mit dieser Technologie auszustatten. Das Gesamtsystem wird ergänzt durch Software-Lösungen, die einen Fahrbetriebsleiter in der Verkehrsleitzentrale in die Lage versetzen, den Verkehr und die Fahrzeuge zu überwachen und, wenn notwendig, eingreifen zu können. Die Fahrgäste der autonomen Fahrzeuge erhalten ihre Reiseroute per App. So sollen sich Sicherheit und Effizienz im Verkehr erhöhen.

Was bedeutet das?

Siemens weitet sein Testfeld massiv aus und geht dabei den Schritt vom teilautonomen zum vollautonomen Fahren. Dabei geht es auch um prinzipielle Daten-Übertragungswege und in wieweit die Infrastruktur für das autonome Fahren „aufgerüstet“ werden muss.

 

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