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Sicherheit: Continental macht A-Säule digital durchsichtig

Neues System tilgt per Digitaltechnik und Extra-Display den toten Winkel vorne am Fahrzeug und verbessert so den Fußgängerschutz.

Durchblick: Per Digitalbild wird der Tote Winkel ergänzt um Live-Bilder und so die A-Säule quasi durchsichtig gemacht. | Foto: Conti
Durchblick: Per Digitalbild wird der Tote Winkel ergänzt um Live-Bilder und so die A-Säule quasi durchsichtig gemacht. | Foto: Conti
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Johannes Reichel

Der Automobilzulieferer und Technologiekonzern Continental hat ein neues System präsentiert, mit dem sich der tote Winkel an der A-Säule per Digitaltechnik komplett tilgen lassen soll. Basis der sogenannte virtuelle A-Säule stellen die neuen, flexiblen OLED-Displays und die Innenraum-Kamera zu Fahrererkennung dar. "Fahrer kompensieren den durch die A-Säulen eingeschränkten Blickwinkel häufig dadurch, dass sie ihre Position während der Fahrt anpassen", erklärt der Anbieter. Deshalb erfasse direkt über dem Lenkrad angebrachte Innenraum-Kamera die Bewegungen des Fahrers. Gleichzeitig senden die außen am Fahrzeug montierten Surround View-Kameras Aufnahmen von der unmittelbaren Fahrzeugumgebung an die OLED-Displays, die im Inneren des Autos in die A-Säulen integriert sind. "Die Live-Aufnahmen der externen Kameras bieten dem Fahrer in Verbindung mit der Erfassung seiner Kopfbewegungen eine dynamische Perspektive vom Fahrzeugumfeld. Damit eröffnet die Virtuelle A-Säule ein neues, räumliches Sichtfeld, das eher wie der Blick durch ein erweitertes Fenster als eine Videoeinspielung wirkt", wirbt der Technologiekonzern.

Die vorderen, tragenden Fahrzeugsäulen seien durch höhere Sicherheitsstandards und das Ziel, Verletzungsrisiken im Falle eines Fahrzeugüberschlags zu minimieren,  immer breiter geworden. Ein Plus an Crash-Sicherheit für Fahrer und Mitreisende. Für schwächere Verkehrsteilnehmer wie Fußgänger und Radfahrer bergen sie allerdings ein erhöhtes Gefahrenpotenzial, analysieren die Conti-Entwickler.

„Wir haben State-of-the-Art-Technologien miteinander kombiniert und in das Fahrzeug eingebettet. Das Ergebnis ist ein intelligentes System, das die Gefahr durch tote Winkel im vorderen Blickfeld behebt. Damit dämmen wir ein schwerwiegendes Sicherheitsrisiko für viele Verkehrsteilnehmer maßgeblich ein", erklärte Dr. Karsten Michels, Leiter Systems & Technology bei Continental Interior. Wann das System auf den Markt kommen wird, konnte der Zulieferer allerdings noch nicht sagen. Es befindet sich im Stadium des "proof of concept", teilte eine Sprecherin mit.

Was bedeutet das?

Wieder ein kleiner Mosaikstein, der das Autofahren sicherer machen könnte und im Zweifel viel Leid und Tod ersparen könnte. Denn Abbiegeunfälle, nicht nur mit Lkw, auch mit Pkw, sind immer noch eine der häufigsten Unfallursachen, meist mit schwerwiegenden Folgen. Die digitale A-Säule hilft dabei aus dem Dilemma, dass die Fahrzeuge zwar immer sicherer wurden, aber dabei nicht nur massiv an Gewicht zulegten, sondern auch an Übersichtlichkeit einbüßten, dicke A-Säulen und C-Säulen sind fast schon Standard. Man kann nur hoffen, dass solche Systeme wie von Conti schnell Eingang in die Serie finden, vor allem auch bei Transportern, die viel in der Stadt unterwegs sind. Und für Lkw sollte der kamerabasierte Abbiegeassistent, wie Conti ihn zur IAA präsentierte, schnell Pflicht werden.

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