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Porsche Taycan: Viel mehr als ein neues Modell

Porsche steht schwer unter Strom: Nach letzten Informationen sehen die Stuttgarter den Taycan eher als Anfang einer neuen Zeit denn als bloße Modellergänzung.

Mit dem Taycan verabschiedet man sich von der Fließbandfertigung. | Foto: Porsche
Mit dem Taycan verabschiedet man sich von der Fließbandfertigung. | Foto: Porsche
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Gregor Soller

Porsche erhöht die Investitionen in die E-Mobilität und spart dafür an anderer Stelle. Den ersten Serienstromer Taycan lässt man sich sechs Milliarden Euro kosten und beschäftigt 1.200 neue Mitarbeiter alleine im Zuge der Einführung des Modells. „Der Taycan ist einer der größten Jobmotoren in der Geschichte von Porsche“, unterstreicht Andreas Haffner, Vorstand für Personal und Soziales. Nicht alle neuen Mitarbeiter werden in der Taycan-Produktion eingesetzt, sondern auch bei den zweitürigen Sportwagen. Das Ziel ist es, für den Taycan eine Mannschaft mit einem gesunden Mix aus bereits Sportwagen-erfahrenen und neuen Mitarbeitern zu bilden.

Außerdem investiert man in die Weiterentwicklung der Porsche Produktion 4.0. Das Alles soll verbunden sein mit einer  „Wissensoffensive“ im gesamten Unternehmen – und dem klaren Bekenntnis zur Elektromobilität:
„Wir gehen davon aus, dass 2025 mehr als 50 Prozent der ausgelieferten Porsche-Modelle elektrifiziert sein werden“, sagt Lutz Meschke, stellvertretender Vorstandsvorsitzender und Vorstand für Finanzen und IT bei Porsche. Zudem hat man ja bereits das Ende des Diesel verkündet und laut überlegt, ab 2027 vielleicht nur noch den 911 mit Verbrenner anzubieten.

Aber auch die Produktion ändert sich: Mit der Taycan-Produktion und -Montage, die als Fabrik in der Fabrik am Stammsitz in Zuffenhausen entsteht, verabschiedet sich Porsche vom Fließbandprinzip. Albrecht Reimold, Vorstand Produktion und Logistik: „Mit der sogenannten Flexi-Linie setzt Porsche als erster Fahrzeughersteller fahrerlose Transportsysteme in der Serienproduktion im kontinuierlichen Fluss ein." Damit verbindet der Sportwagenhersteller die Vorteile des klassischen Fließprinzips mit der Flexibilität einer wandlungsfähigen Montage. Das soll mehr Arbeitstakte auf gleicher Fläche ermöglichen. Unter der Überschrift „smart, green, lean“ geht es zudem um eine ressourcenschonende Fertigung. Der Taycan entsteht CO2-neutral und das künftige Ziel in der Produktion generell ist eine sogenannte Zero-Impact-Factory, das heißt eine Fabrik ohne Umweltauswirkungen.

Wie wichtig Wissenstransfer ist, unterstreicht die enge Zusammenarbeit zwischen Motorsport und Serie. Der Taycan setzt ebenso wie der dreifache Le-Mans-Sieger Porsche 919 Hybrid auf die innovative 800-Volt-Technologie. Sie gehörte beim 919 zu den wichtigsten Grundlagenentscheidungen – die Spannungslage stellt fundamentale Weichen für den gesamten Elektro-Antriebsstrang: von der Batterie über das Elektronik-Layout und die E-Maschinen bis hin zur Leistungsfähigkeit des Ladevorgangs. Entsprechend geeignete 800-Volt-Bauteile hat Porsche in Pionierarbeit eigens entwickelt und ging dabei an die Grenzen des technisch Machbaren – auch, was die flüssigkeitsgekühlte Lithium-Ionen-Batterie betrifft. Porsche hat sie unter dem hohen Wettbewerbsdruck des Motorsports fortlaufend weiterentwickelt. Heute erreicht sie eine zuvor nicht gekannte Leistungsdichte. Für den Taycan bedeutet dies: Die 800-Volt-Architektur im Fahrzeug stellt sicher, dass die Lithium-Ionen-Batterie in gut vier Minuten Energie für 100 Kilometer Reichweite (nach NEFZ) nachladen kann. Mit dem Einstieg von Porsche in die Formel E 2019/2020 erreicht dieser Wissenstransfer eine neue Stufe.

Was bedeutet das?

Nachdem Porsche den Tesla-Erfolg vor Augen hat, ist der Race-Modus der Stuttgarter wieder geweckt. Klare Analyse und Ansage: Auch oder vor allem schnelle und renditestarke Autos dürften künftig rein elektrisch fahren – und da möchte man in Zuffenhausen ganz vorn mit dabei sein.  
 

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