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Pläne für frontgetriebene E-Plattform: Auf dem Weg zum DMW?

Nach Mobilitätsdienst und Kooperation beim autonomen Fahren planen Daimler und BMW offenbar auch eine gemeinsame Frontantriebsplattform für elektrisch angetriebene Autos.

Kommt bald der bayerisch-schwäbische Einheitswagen? Die Hersteller werden das dementieren, aber mit der "Robotisierung" fallen wesentliche Differenzierungsmerkmale weg. | Foto: Daimler
Kommt bald der bayerisch-schwäbische Einheitswagen? Die Hersteller werden das dementieren, aber mit der "Robotisierung" fallen wesentliche Differenzierungsmerkmale weg. | Foto: Daimler
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Johannes Reichel

Es könnte nach den Mobilitätsdiensten und autonomem Fahren der dritte große Baustein in einem Gebäude werden, das derzeit zwischen München und Stuttgart virtuell errichtet wird - und es wäre konsequent: Wie die Süddeutsche Zeitung berichtet, planen Daimler und BMW eine gemeinsame Plattorm frontgetriebener Elektroautos. Die Planung dazu sei derzeit aber streng vertraulich, berichtet das Blatt. Dem Vernehmen nach arbeiteten derzeit noch die Entwicklungsabteilungen streng voneinander getrennt an ähnlichen Fahrzeugkonzepten. Auch in Reaktion auf die umfassende Kooperation zwischen Volkswagen und Ford, die angefangen bei den Nutzfahrzeugen, über die Technologie für autonomes Fahren bis hin zu elektrisch angetriebenen Fahrzeugen sämtliche Bereiche sondieren, könnte eine Zusammenarbeit der beiden deutschen Premium-Marken Sinn ergeben. Daimler-Chef Dieter Zetsche hatte beim Mobile World Congress in Barcelona jüngst die Marschrichtung angedeutet: Man konkurriere heute nicht mehr nur mit Audi oder BMW, sondern auch mit Anbietern wie Amazon. Da sei es hilfreicher, gemeinsam stärker zu agieren, als getrennt.

Was bedeutet das?

Als "Frenemies" hatte Daimler-Chef Dieter Zetsche die beiden Erzrivalen aus Stuttgart und München auf dem Mobile World Congress in Barcelona bei seiner Keynote noch bezeichnet. Und damit den Sound der nächsten Jahre vorgegeben. Statt sich weiter in einer sorgsam und über Jahrzehnte gepflegten bayerisch-schwäbischen Rivalität zu verzetteln, möge man doch lieber seine Energien nach Außen wenden und die weit größeren Rivalen, nicht nur Chinas aufstrebende Autoindustrie, sondern vor allem auch die mit Macht und Milliarden ins Geschäft grätschenden Tech- und Datengiganten aus dem Silicon Valley bekämpfen - gemeinsam. Ohnehin würde man weltweit ja immer noch zu den kleineren Playern gehören, Premium hin oder her. Was laut Zetsche aber nicht heißen soll, dass man sich nicht weiter am Markt einen ehrlichen Wettkampf liefern wolle, ein bisschen schizophren ist das aber schon. Denn der Trend geht, erst recht, wenn die Fahrzeuge zu rollenden Kabinen, zu PODS, werden und Hauptdifferenzierungsmerkmale wie ein verbrennungsmotorischer Antrieb wegfallen, zum "Einheitsauto". Kommt also der DMW? Die beiden Hersteller werden das vehement leugnen und dementieren. Aber das, was sie im Schilde führen, ist schon deutlich mehr als ein paar "Gurtstraffer" zu teilen, wie man es bisher schon im Rahmen der seit 2008 bestehenden Einkaufskooperation bei den Komponenten handhabte.

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