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Neue VW-Marke in China heißt Jetta

Volkswagen gründet preisgünstigere China-Marke, um sein Marktpotenzial noch stärker auszuschöpfen.

Jetta wird Volkswagens zweite, preisgünstige China-Marke. | Foto: Volkswagen
Jetta wird Volkswagens zweite, preisgünstige China-Marke. | Foto: Volkswagen
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Gregor Soller

Was bei GM Baojun, Jiefang oder Wuling sind, soll bei Volkswagen „Jetta“ werden: Eine Marke für die aufstrebende Mittelschicht, bevorzugt in ländlichen Gebieten, wo der Fahrzeugbestand pro Einwohner noch geringer ist als in den Metropolen. Das Modellangebot, das von FAW-Volkswagen in Chengdu produziert wird, umfasst eine Limousine und zwei SUV. Der Verkaufsstart ist für das dritte Quartal dieses Jahres geplant. Jürgen Stackmann, Vertriebsvorstand der Marke Volkswagen, erklärt die neue Marke so:

„Mit Jetta schließen wir in China die Lücke zwischen der etablierten Leitmarke VW im oberen Volumensegment und der Einstiegsmobilität, die etwa ein Drittel des chinesischen Marktes ausmacht und vor allem von lokalen Marken bedient wird. So vergrößern wir unsere Marktabdeckung deutlich.“

Jetta setzt dabei auf die Kernelemente der Volkswagen-DNA: Qualität, Sicherheit, Wertbeständigkeit sowie klare Designsprache. Mit der Einführung von Jetta kann sich die Dach-Marke Volkswagen noch klarer als „Top-of-Volume“ positionieren und ihr Profil weiter schärfen. Gleichzeitig treibt Volkswagen mit dem auf den chinesischen Markt zugeschnittenen Angebot, das zusammen mit FAW-Volkswagen entwickelt wurde, die weitere Regionalisierung der Marke voran.

Stackmann erklärt den Namen auch historisch an der gleichnamigen Stufenhecklimousine: „In China spielt der Jetta als Modell von Volkswagen eine äußerst wertvolle Rolle für uns. Er hat Mobilität für die Massen gebracht, wie das einst der Käfer in Europa geschafft hat. Entwickelt von Volkswagen und in China gebaut, hat der Jetta China auf vier Räder gestellt. Bis heute ist er eines der populärsten Volkswagen Modelle in China – eine echte Ikone. Deshalb machen wir mit dem Jetta jetzt erstmals in der Volkswagen Geschichte ein Modell zur Marke und entwickeln dafür eine eigene Modell- und Markenfamilie.“

Jetta baut ein eigenes Händlernetzwerk auf und geht mit neuen Vertriebsformaten direkt auf seine Kunden zu: mit digitalisierten Showrooms, mit mobilen Sales-Trucks und in Shopping-Malls. Bis zum Jahresende sollen rund 200 Händler die neue Marke anbieten. Auch Volkswagen fuhr 2018 in China dezent rückwärts: In China hat die Marke im vergangenen Jahr 3,11 Millionen (-2,1 Prozent gegenüber 2017) Fahrzeuge an Kunden ausgeliefert. Damit ist China mit einem Anteil von fast 50 Prozent (!) an den weltweiten Auslieferungen der größte Einzelmarkt von Volkswagen. In einem insgesamt rückläufigen Markt (-4,6 Prozent gegenüber Vorjahr) konnte Volkswagen trotzdem Marktanteile hinzugewinnen. 2018 übergab Volkswagen zudem den 30-millionsten Volkswagen an einen chinesischen Kunden.

Was bedeutet das?

Volkswagen baut „unten“ an: Seit die chinesischen Hersteller im preissensiblen Segment mit besseren Produkten den Druck erhöhen, braucht es eine stärkere Diversifizierung des Angebotes. Denn seit Volkswagen vor 30 Jahren nach China kam, behauptet die Marke klar die Nummer-eins-Position. Und die gilt es zu verteidigen. China ist der weltgrößte Automobilmarkt und Vorreiter in Sachen Elektromobilität, Digitalisierung, Konnektivität und autonomes Fahren. Auch in Europa dachte Volkswagen einmal über eine „Einstiegsmarke“ analog zu Dacia bei Renault im Niedrigpreissegment nach, verwarf die Ideen aber dann wieder.

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