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Mobilitätsdienste: Daimler vermeldet starkes Wachstum

Im Juli betrug der Zuwachs der Buchungen bei Diensten wie Car2Go, MyTaxi und Moovel 64 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Damit zählt man 24,4 Millionen Kunden.

Geht App: Daimler verzeichnet starkes Wachstum bei seinen Mobilitätsdienstleistungen. | Foto: MyTaxi
Geht App: Daimler verzeichnet starkes Wachstum bei seinen Mobilitätsdienstleistungen. | Foto: MyTaxi
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Johannes Reichel

Die Mobilitätssparte des Daimler-Konzerns setzt nach Angaben den Anbieters ihren Wachstumskurs im Juli fort. Das Mobilitätsportfolio des Geschäftsfelds Daimler Financial Services, zählte mit car2go, moovel, mytaxi/Intelligent Apps zum 30. Juli 2018 rund 24,4 Mio. Kunden. Das entspreche einem Plus von 64 Prozent (im Vergleich zum Vorjahr). Die Anzahl der Buchungen erreichte in mehr als 110 Städten weltweit 95,3 Mio, so der Hersteller, ebenfalls plus 64 Prozent gegenüber dem Vorjahresstand. Der Carsharing-Service car2go verzeichnete zum Monatsabschluss Juli 3,3 Millionen Kunden weltweit. Der "Mobility-as-a-Service"-Anbieter moovel wächst im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um 68 Prozent (5,2 Millionen Kunden). Der Begriff Mobility-as-a-Service (MaaS) steht für die Bündelung verschiedener Arten der Personenbeförderung, beispielsweise von Bus und Bahn, Carsharing, Bikesharing und Taxi hin zu einer multimodalen Transportlösung.

Im Ride-Hailing-Segment zählten die Anbieter mytaxi/Intelligent Apps insgesamt 15,9 Millionen Kunden (+74% im Vergleich zum Vorjahr). Der Taxi-App-Dienst registrierte vor allem eine Zunahme der grenzüberschreitenden Aktivitäten im ersten Halbjahr 2018. So sei der Umsatz für Fahrten, die Nutzer nicht in ihrem Heimatland buchen, in den ersten sechs Monaten um 170 Prozent gegenüber dem Vorjahr angestiegen, teilte der Dienst in einer eigenen Pressemeldung mit. Die drei Geschäftsfelder Carsharing, Ride-Hailing und Mobility-as-a-Service (MaaS) wird Daimler Financial Services vorbehaltlich der Prüfung und Freigabe durch die zuständigen Wettbewerbsbehörden in das Mobilitäts-Joint-Venture mit BMW einbringen, das 2019 starten soll. Mit der Zusammenlegung dieser Wachstumsfelder unterstreicht Daimler seine Ambitionen in diesem Zukunftsmarkt. "Das Mobility-Joint-Venture mit BMW ist Teil unserer Mobilitätsstrategie", versicherte Klaus Entenmann, Vorstandsvorsitzender der Daimler Financial Services AG. Für 2019 ist der Namenswechsels in Daimler Mobility AG vorgesehen. 

Neuer Flughafendienst bei Blacklane, virtuelles ÖPNV-Ticket mit Google Pay

Zudem erweitert man das Portfolio an Mobilitätsdienstleistungen. Dazu zählten auch Beteiligungen an Unternehmen wie Flixbus, Turo, VIA, careem oder dem Premium-Mobilitätsanbieter Blacklane. Das Berliner Start-Up steht mittlerweile mit Chauffeur-Services in 260 Städten und 50 Ländern zur Verfügung. Ab sofort bietet Blacklane den eigenständigen Service Blacklane PASS (Premium Airport Services & Solutions) an. Flugreisende können damit für 100 US-Dollar pro Person an über 500 Flughäfen weltweit bei Ankunft, Abflug und Umstieg Warteschlangen bei der Sicherheitskontrolle und der Einreise umgehen. Für weitere 50 US-Dollar bietet dieses Angebot Zutritt zu Business-Lounges, skizziert der Anbieter. Darüber hinaus hat die Daimler-Tochter moovel Nordamerika gemeinsam mit Google Pay, TriMet und INIT für Kunden der Verkehrsbetriebe der Region Portland - Vancouver eine Transit-Free-Card entwickelt, die wie ein virtuelles Ticket funktionieren soll. Das virtuelle Ticket Hop-Fastpass™ ist laut Hersteller das erste regionale Fahrpreis-System dieser Art und kann im Google Play Store heruntergeladen werden.

Autonomes Fahren: Shuttle-Dienst-Pilotprojekt mit Bosch

Daimler Financial Services investiere außerdem in autonomes Fahren und Flottenprojekte. In der zweiten Jahreshälfte 2019 wollen Bosch und Daimler auf ausgewählten Strecken in einer kalifornischen Metropole einen Shuttle-Service mit automatisierten Fahrzeugen anbieten, kündigte der Dienstleister an. Das Pilotprojekt soll zeigen, dass Mobilitätsservices wie Carsharing (car2go), Ride-Hailing (mytaxi) und multimodale Plattformen (moovel) intelligent verbunden und gesteuert werden können, verspricht sich der Anbieter. 

Was bedeutet das?

Ein Start-Up seit 125 Jahren - dieser scherzhaft gewählte Daimler-Slogan hat einen ernsthaften Kern. Die Zuwächse bei den vor nicht allzulanger Zeit noch von manchem Wettbewerber bespöttelten Mobilitätsdienstleistungen deuten an, dass der schwäbische Konzern es schaffen könnte, sich mal wieder neu zu erfinden, wenn schon nicht das Rad respektive Automobil, so doch dessen Nutzung. Abschreiben sollte man die Stuttgarter also keinesfalls, zumal aus den "fetten" Jahren genug Kapital vorhanden ist - und auch ein neuer Großaktionär wie Geely aus China mit diesem Kurs weg vom reinen Autohersteller hin zum Mobilitätsanbieter einverstanden sein dürfte. Ob und wieviel Geld die Sparte bereits jetzt verdient, darüber schweigt sich der Konzern aber einstweilen aus. Es ist eben eine Wette auf die Zukunft.

 

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