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Logistik: DHL liefert Medikamente per Drohne

Pilotprojekt von DHL mit dem GIZ und dem Drohnenhersteller Wingcopter verläuft erfolgreich und versorgt einen Inseldistrikt im Viktoriasee mit medizinischen Gütern.

Luftlinie: Der Wingcopter von DHL bewältigte die Strecke von Festland auf die Insel im Viktoriasee in 40 Minuten, wo man über Land laut Logistiker dafür sechs Stunden benötige. | Foto: DHL
Luftlinie: Der Wingcopter von DHL bewältigte die Strecke von Festland auf die Insel im Viktoriasee in 40 Minuten, wo man über Land laut Logistiker dafür sechs Stunden benötige. | Foto: DHL
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Johannes Reichel

Gemeinsam mit der Deutschen Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit (GIZ) GmbH im Auftrag des Bundesentwicklungsministeriums (BMZ) und dem deutschen Drohnenhersteller Wingcopter hat der Logistikdienstleister DHL ein weiteres Pilotprojekt zum Einsatz von Drohnen in der Medikamentenbelieferung abgeschlossen. Über sechs Monate hinweg erprobten die Partner die Lieferung von Medikamenten per Drohne auf eine Insel im Viktoriasee, nach eigenen Angaben mit Erfolg. Der selbständig fliegende "DHL Paketkopter 4.0" schaffte dabei die 60 km Flugstrecke vom Festland bis zur Insel in durchschnittlich 40 Minuten. Insgesamt wurden in dem Pilotprojekt mehr als 2.200 km geflogen und rund 2.000 Flugminuten geleistet, skizziert der Anbieter weiter.

Neue Mobilitätsmöglichkeiten: Drohne als Krisenhelfer

"Die Drohne eröffnet neue Möglichkeiten, denn in vielen Regionen Afrikas stellt die Logistik im Gesundheitswesen, insbesondere die Medizinversorgung ländlicher Krankenhäuser und Apotheken, eine enorme Herausforderung dar", kommentierte der KEP-Diensleister den Pilotversuch. Gründe dafür seien häufig die schlecht ausgebaute Infrastruktur und das unwegsame Gelände. Die medizinische Versorgung der rund 400.000 Bewohner des Inseldistrikts Ukerewe im Viktoriasee etwa sei stark eingeschränkt. Über Land benötige man für die 240 km lange Strecke sechs Stunden. "Eine Belieferung medizinischer Einrichtungen zur Notfallversorgung der Bevölkerung mit nur kurz haltbaren, kühlpflichtigen Medikamenten ist so nicht möglich", erklärte DHL. Als technische Besonderheit des "DHL Paketkopter 4.0" beschreibt der Anbieter, dass das Fluggerät senkrecht startet und landet und neben einer kleinen Landefläche kaum Infrastruktur benötige. Die Drohne lasse sich für den Rückflug mit Blut- und Laborproben beladen, führt der Logistikdienstleister weiter aus. Man sieht über die standardmäßige Versorgung mit medizinischen Gütern noch weiteres großes Potenzial: So könne man die Ausbreitung von Viruserkrankungen wie zum Beispiel Ebola damit frühzeitig bekämpfen, skizziert der Logistiker.

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