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IAA Nutzfahrzeuge 2018: Elias - Elektro-Lkw mit Standardgetriebe

Die Spedition Ansorge, Lkw-Spezialist Toni Maurer und Sensor-Technik Wiedemann haben einen neuen Elektro-Lkw entwickelt.

"Elias" basiert auf einem Standard-TGX inklusive Getriebe. | Foto: G. Soller
"Elias" basiert auf einem Standard-TGX inklusive Getriebe. | Foto: G. Soller
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Gregor Soller

Der Stromer „Elias“ ist ein Förderprojekt von Bayern innovativ. Dahinter stehen Ansorge Logistik als Anwender, Toni Maurer als Fahrzeug(um-)bauer und STW als Elektronikspezialist. „Elias“ unterscheidet sich vor allem durch sein Standard-ZF-Getriebe von anderen Elektro-Lkw. Dieses ermöglicht kleinere E-Maschinen, deren großes Drehmoment darüber hinaus nur beim Anfahren benötigt wird. Die leisten immer noch 280 und im Peak 320 kW – dank üppigem Drehmoment ist das mehr als ein vergleichbarer Verbrenner bieten würde.  

Außerdem sorgte es dafür, dass die E-Maschinen immer im optimalen Drehzahlbereich laufen können. Statt Diesel, Abgas- und Kühlsystem sowie den Tanks integrierte man einen E-Antriebsstrang, sowie ein Energie-, Nebenverbraucher-, Thermo-, Flotten- und Datenmanagement. Das sorgt auch für die Rekuperation, welche das Drehmoment in die Batterien speist. Vier je 103-kWh bietende Akkupakete, die je bis zu 50 Kilometer Reichweite bieten sollen, sollen Elias bis zu 200 Kilometer weit fahren lassen können. STW-Senior Sales-manager Dietmar Schrägle sieht als weiteren massiven Vorteil die „Fusi“, also Funktionssicherheit nach ISO 26262, die hier komplett auf das Standardgetriebe übertragen werden kann. Die Norm soll die funktionale Sicherheit eines Systems mit elektrischen/elektronischen Komponenten im Kraftfahrzeug gewährleisten. Der Clou an „Elias“ ist laut Schrägle aber die Software, die je nach Anfahrzustand und Gewicht den richtigen Anfahrgang auswählt und das System über die Einsatzdauer „selbst anlernen“ soll.

Dazu wird „Elias“ nach der IAA die Chance haben: Dann geht es in einem Ansorge-Einsatz im Allgäu in „die Schule“ des Transportalltags. Die im Falle Ansorge auch eine Photovoltaikanlage enthält, mit der der nötige Strom erzeugt wird. Wobei Elias hier gleich in eine ganz harte „Schulzeit“ startet: im Winter braucht er mehr Energie, gleichzeitig erzeugen die Photovoltaikanlagen weniger Strom. Insofern startet man gleich mal mit dem „Worst Case“, kann dafür aber auch nachts oder an Wochenenden liefern. Denn im Vergleich zum Standard-Diesel-TGX arbeitet Elias akustisch deutlich leiser. Erste Ergebnisse könnten im Frühjahr ausgewertet sein.

Was bedeutet das?

Interessanter Ansatz: Man nimmt einen Standard-Lkw samt Getriebe und ersetzt nur den Diesel gegen E-Maschinen und die Tanks gegen Batterien. Anfang 2019 dürften erste Einsatzergebnisse stehen.

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