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IAA 2017: VISION mobility - die wichtigsten Visionen der Hersteller

Die optischen Highlights der IAA sind die Studien der Fahrzeughersteller. Was sie bezwecken und wie konkret sie sind, erklärt unsere Bildergalerie. 

Große Bühne: Die Studien von Daimler. | Foto: G. Soller
Große Bühne: Die Studien von Daimler. | Foto: G. Soller
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Gregor Soller

Studien dienen den Fahrzeugherstellern immer dazu, neue Designthemen aufzuzeigen respektive konkret künftige Modelle anzukündigen. So auch bei BMW. Dort hat man ein riesiges Studien-Feuerwerk abgebrannt, zudem einige künftige "Verbrenner" gezeigt. Fast alle anderen Ausblicke der Wettbewerber in die Zukunft sind rein elektrisch. Alphabetisch sortiert, wäre hier als erstes der Audi Aicon zu nennen, der auf 5,44 Meter Länge eine autonom fahrende Lounge beherbergt und „nebenher“ konkrete Hinweise auf die weitere optische Entwicklung gibt, wie Chefdesigner Marc Lichte andeutet. Einige Elemente werden im nächsten A7 zu sehen sein. Außerdem stellte Audi nochmal die etwas konkretere AI-Studie aus, die ebenfalls Hinweise auf den nächsten A7 und die neue Stromer-Familie gibt.

Deutlich konkreter in den Ankündigungen war man bei BMW, wo man den Achter, Z4, X7 und das neue i-Modell präsentierte. Wobei die ersten drei Modelle schon sehr nah an der Serie waren, während das Vision i  Concept noch einigen Spielraum für weitere Ideen lässt – allerdings andeutet, wie i-Modelle außer i3 und i8 auch aussehen können – wie ein futuristischer Dreier nämlich.

Die größte Überraschung dürfte dagegen Borgward gelungen sein, wo man mit einem vergleichsweise extrovertierten Isabella-Concept mal in die Vollen ging: Dabei oblag es Anders Warming, vormals bei Mini tätig, Retro-Elemente und Ideen des Firmengründers Carl. F. W. Borgward futuristisch zu interpretieren. Das Ergebnis war aufsehenerregend und eigenständig genug, um auf der Messe für Diskussionen zu sorgen. Man darf gespannt sein, was davon den Weg in die Serie schaffen wird.

Auch Daimler lies sich nicht lumpen und fuhr für die Marken AMG, Mercedes-Benz und Smart vier neue Studien auf. Antriebstechnisch am Lautesten war sicher das gut 1000 PS leistende AMG „Project One“, womit sich das dreibuchstabige Affalterbacher Kultkürzel zum 50. Geburtstag selbst beschenkte und zeigte, wie man Formel 1 in Serie packt. Ansonsten stellte man reine Elektriker vor. Dabei war das Concept EQA schon ein konkreter elektrifizierter Hinweis auf die nächste A-Klasse, während es sich beim riesigen elektrischen Mercedes-Maybach 6 Cabrio um einen Hinweis handelte, wie ein Rolls-Royce-Konkurrent oberhalb der S-Klasse aussehen könnte. Am anderen Ende der Palette setze man mit dem Smart Vision EQ das CASE-Konzept stringent um: Bei der rollenden Glaskugel handelt es sich um einen autonom fahrenden Elektriker, der auch als Sharing- oder Mietkonzept funktioniert. Dabei ging man das Design laut Gestalter Kai Sieber komplett neu an: Statt der Tridion-Zelle ersann man eine luftige „Glaskugel“ respektive ein Glas-Oval, das mit Kunststoffelementen beplankt wurde und so deutlich leichter wirkt als das aktuelle Modell.

Aber auch die Chinesen zeigten diverse Studien: So einigten sich die beiden Hersteller Gely und Wey (die neue Nobelmarke von Great Wall) auf stromernde SUV-Coupés mit wilden Türkonzepten und futuristischen Innenräumen. Dazu kam Thunder Power mit einem deutlich konkreteren SUV, das bis zu 650 Kilometer Reichweite bieten soll.

Kia stellte mit der Pro Ceed-Studie eine schicke Kompakt-Alternative aus: Die fünftürige Version könnte das Ceed-Programm analog zu Hyundais i30-Coupé ergänzen und würde von den Abmessungen schon Mittelklasse bedeuten. Aber definitiv eine schicke Ankündigung dessen, was da noch kommt. Bei den Importeuren ist auch Renault immer für eine Überraschung gut, die mit dem Symbioz gelungen ist: Einem 680-PS starken autonom fahrenden Elektrowohnzimmer samt passendem Haus, das typisch französisch sehr weit in die Zukunft weist. Außerdem zeigten die Franzosen noch eine Vision eines künftigen Formel-1-Rennwagens, dessen Zukunft allerdings so oder so in den Sternen liegt, macht die Formel E der Königsdisziplin doch erheblich Konkurrenz.

Skoda brachte nochmal die Studie Vision E mit nach Frankfurt, die schon einen konkreten Hinweis gibt, wie man die E-Mobilität startet – nämlich tatsächlich mit einem SUV-Coupé, analog zum VW I.D. Crozz, der mit dem „Basis-I.D.“ und dem I.D. Buzz auftrat: Bis 2020 soll die Familie komplett im Handel erhältlich sein und das VW-Portfolio unter Strom setzen.

Was bedeutet das?

Unabhängig von Hersteller und Optik: Es brechen schwere Zeiten für den Verbrenner an. Scheint fast, als nähme die Autoindustrie den Faden aus dem anfangenden 20. Jahrhundert wieder auf und setzt unter Strom.

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