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Formel E in Uruguay: Die Vorschau zum Punta del Este E-Prix

Halbzeit in der Formel-E-Saison 2017/18. Nach fünf Rennen in Asien, Afrika, Süd- und Mittelamerika kehrt die Elektroserie am kommenden Wochenende an die Strandpromenade von Punta del Este zurück.

Die Formel E fährt in Uruguay direkt am Strand entlang | Foto: FIA Formula E
Die Formel E fährt in Uruguay direkt am Strand entlang | Foto: FIA Formula E
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Timo Pape

Halbzeit in der Formel-E-Saison 2017/18! Nach fünf Rennen in Asien, Afrika, Süd- und Mittelamerika kehrt die Elektroserie am kommenden Samstag, dem 17. März, an die Strandpromenade von Punta del Este zurück. Das "Monaco Südamerikas" begrüßte die Formel E zuletzt im Dezember 2015 in seinen Straßen und zählte in der Vergangenheit stets zu den größten Highlights des Rennkalenders. Nach einer Saison Pause ist die Elektroserie zurück im Süden Uruguays und beschließt am Wochenende in Punta del Este den Südamerika-Abschnitt des Rennkalenders von Saison 4.

Nachdem Daniel Abt zuletzt in Mexiko-Stadt als erster Deutscher einen Sieg in der Formel E einfahren konnte und Lucas di Grassi mit einer furiosen Aufholjagd wieder zurück im Tagesgeschäft ist, richten sich in Punta del Este selbstverständlich alle Augen auf das Audi-Team. Doch auch Jaguar und Techeetah mischen vorne mit.

Stadt, Land, Fluss…

Punta del Este ist ein alter Bekannter für die Formel E. Das Rennen im Badeort an der Südküste Uruguays, knapp 140 Kilometer östlich von Montevideo, fand bereits 2014 und 2015 statt. An der Mündung des Rio de la Plata liegt Punta del Este inmitten von Villen und Hochhaus-Hotels auf einer Halbinsel, die jährlich zwischen 600.000 und 700.000 Touristen anzieht. Zum Vergleich: Permanent wohnen in Punta del Este nur rund 9.000 Einwohner.

Das Wahrzeichen von Punta del Este ist die Steinskulptur "Los Dedos" (die Finger) - eine gut fünf Meter breite und drei Meter hohe Betonhand, die aus dem Strand emporragt. Andere Touristenattraktionen sind die Isla de Lobos, die eine große Seelöwen-Kolonie beherbergt, und der 45 Meter hohe Leuchtturm der Stadt.

Was seit dem letzten Saisonlauf passierte

Im Mittelpunkt der Meldungen der letzten zwei Wochen stand zweifelsohne die öffentliche Vorstellung des Gen-2-Fahrzeuges auf dem Autosalon in Genf. Der Elektro-Flitzer von Spark Racing Technologies wird mit dem Start der fünften Saison (2018/19) das aktuelle Fahrzeugmodell ersetzen. Mehrere Hersteller stellten im selben Atemzug zudem Konzeptlackierungen vor, darunter Nissan, Audi, DS, Dragon und Venturi.

Auch die ehemalige Lotus-F1-Testfahrerin Carmen Jorda, die in Mexiko-Stadt das Formel-E-Showcar zu einem Demo-Run ausfahren durfte, sorgte mit kontroversen Kommentaren über Frauen im Motorsport für Schlagzeilen. Laut Jorda sollten junge Kartfahrerinnen statt von einer Formel-1-Karriere eher von einem Formel-E-Cockpit träumen, da die Elektro-Fahrzeuge "einfacher zu fahren" seien. Jordas Aussagen sorgten für heftige Gegenreaktionen, die schlussendlich zu einer öffentlichen Entschuldigung der Spanierin führten.

Zeitplan 2018 (alle Zeiten in MEZ)

  • 12:00 - 12:45 Uhr - 1. Freies Training
  • 14:30 - 15:00 Uhr - 2. Freies Training
  • 16:00 - 17:00 Uhr - Qualifikation
  • 20:00 - 21:00 Uhr - Rennen (37 Runden)

Strecke

Der enge Straßenkurs in Uruguay führt die Formel E um insgesamt 20 Kurven auf der Strandpromenade von Punta del Este. Durch die Nähe zum Atlantischen Ozean und die damit verbundenen Windverhältnisse wird stetig neuer Sand auf die Strecke geweht, wodurch sich Teams auf ein ungewöhnlich niedriges Gripniveau einstellen müssen.

Als größte Schwierigkeit stellten sich in den ersten beiden Ausgaben des Punta del Este E-Prix bereits die zahlreichen - insgesamt fünf - Schikanen heraus. Dass hohe Geschwindigkeiten und hohe Randsteine keine gute Kombination sind, lernte Nelson Piquet jr. bereits 2015, als der Brasilianer kurz vor Rennende im Kampf um Punkte die Kontrolle über sein Fahrzeug verlor und in die Streckenbegrenzung crashte. Auch der Aufhängungsbruch, der Jean-Eric Vergne den Rennsieg 2014 in seinem ersten E-Prix kostete, war auf die hohen Randsteine zurückzuführen.

Die Formel E im TV bei Eurosport

Nachdem Eurosport in Mexiko-Stadt auch das Qualifying live im Free-TV übertrug, hat am kommenden Wochenende im Nachmittagsprogramm des Sportsenders das Qualifying der MotoGP Vorfahrt. Erst ab 19 Uhr beginnt die Formel-E-Show bei Eurosport mit einer Wiederholung der Qualifikation aus Uruguay, ehe das Rennen ab 20 Uhr live übertragen wird. Wiederholungen des Rennens werden ab Sonntag beinahe täglich ausgestrahlt. Die Trainings- und Qualifying-Sessions sind in Echtzeit nur im kostenpflichtigen Eurosport Player zu verfolgen.

Wetter

So überraschend es auch klingt: Die Formel E könnte am Wochenende in Punta del Este ihr erstes Regenrennen erwarten. Mehrere Wetterdienste melden zwar schwülwarme Temperaturen zwischen 20 und 28 Grad Celsius, warnen aber auch vor Blitz und Donner am Morgen und mäßigem Regen am Nachmittag. Besonders in den Trainings könnte es also nass werden, die Wahrscheinlichkeit für einen verregneten Nachmittag ist etwas geringer.

Die Elektroboliden haben allerdings keinerlei Probleme mit nassen Streckenbedingungen. Die Batterien und Motoren sind gut isoliert und vor Kurzschlüssen geschützt. Und auch die profilierten 18-Zoll-Reifen, die von Einheitslieferant Michelin produziert werden, sind sowohl für trockene als auch für nasse Streckenbedingungen ausgelegt.

Formel-E-Formcheck

Nach dem Abt-Sieg von Mexiko-Stadt blickt das gesamte Fahrerlager gespannt in die Audi-Garage. Nach dem desaströsen Saisonauftakt scheinen die Ingolstädter wieder im Formel-E-Tagesgeschäft angekommen zu sein. Sollten die Inverter-Probleme in Uruguay nicht zurückkehren, steckt Audi klar in der Favoritenrolle.

Doch auch Jaguar und Techeetah können nach starken E-Prix in Chile und Mexiko um den Rennsieg kämpfen. Jaguar hat in der ersten Saisonhälfte bereits dreimal so viel Zähler gesammelt wie in der gesamten Saison 2016/17. Nicht zu vergessen ist außerdem Sebastien Buemi im Renault e.dams, der sich nach einem schwachen Hongkong-Wochenende im vergangenen Dezember Schritt für Schritt zurück in die Top 5 der Fahrerwertung gekämpft hat und die beiden bisherigen Rennen in Punta del Este gewinnen konnte.

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