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Formel E in Berlin: Daniel Abt sichert sich Pole-Position beim Audi-Heimrennen

Daniel Abt steht bei seinem Heimrennen der Formel E in Berlin auf der Pole-Position. Der 25-Jährige setzte sich in einer packenden Qualifying-Session gegen die gesamte Konkurrenz durch und zauberte zwei hervorragende Runden auf den Beton von Tempelhof.

Daniel Abt holte sich bei seinem Heimrennen die Pole-Position | Foto: FIA Formula E
Daniel Abt holte sich bei seinem Heimrennen die Pole-Position | Foto: FIA Formula E
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Timo Pape

Daniel Abt steht bei seinem Heimrennen der Formel E in Berlin auf der Pole-Position. Der 25-Jährige setzte sich in einer packenden Qualifying-Session gegen die gesamte Konkurrenz durch und zauberte zwei hervorragende Runden auf den Beton von Tempelhof. NIO-Pilot Oliver Turvey wird das Rennen von Position 2 in Angriff nehmen, der Meisterschaftsführende Jean-Eric Vergne (Techeetah) wurde Dritter. Startplatz 4 ging überraschend an Jerome d'Ambrosio im Dragon. Formel-E-Meister Lucas di Grassi hatte bis zuletzt Chancen auf die Pole-Position, leistete sich jedoch einen Verbremser und wurde im zweiten Audi am Ende Fünfter.

Schon in der Gruppenphase der Qualifikation hatte Abt gezeigt, was in ihm und seinem Audi steckt. Obwohl er aus der eigentlich benachteiligten Gruppe 1 in die Session startete, gelang dem Deutschen mit einer Fabelzeit von 1:09.774 Minuten der direkte Sprung ins Super-Pole-Shoot-out. Andre Lotterer, der ebenfalls in Gruppe 1 ran musste, berührte hingegen die Mauer und kam am Ende nur auf Position 18. Da den Techeetah-Piloten ohnehin eine Rückversetzung wegen eines Unfalls in Paris erwartet und er diese nicht vollständig wird absitzen können, wird er im Rennen eine zusätzliche Zeitstrafe erhalten - ein Deutscher von ganz vorn, einer von ganz hinten.

Abt & Turvey trotz Gruppe 1 bärenstark

Auch Oliver Turvey drehte gleich zu Beginn der Session eine starke Runde, die ihn in die Super-Pole bringen sollte. Mitch Evans im Jaguar wurde in seiner Gruppe Dritter und schlug damit abermals seinen Teamkollegen Nelson Piquet jr. Die "Raubkatzen" starten damit von den Plätzen 9 und 15.

In Gruppe 2 setzten sich vor allem Alex Lynn und Jose Maria Lopez in Szene. Lynn nahm zwischenzeitlich Position 3 ein, Lopez bewies als Fünfter bereits zu diesem Zeitpunkt das Potenzial des Dragon. Maro Engel und Nick Heidfeld erwischten hingegen keine besonders guten Runden. Engel kam am Ende auf Startplatz 13, Heidfeld direkt dahinter auf Position 14.

In der dritten Gruppe folgten jene Fahrer, die in der Meisterschaft am schlechtesten platziert sind. Nico Prost wurde im Renault Letzter (!), Luca Filippi Vorletzter, doch die anderen drei Piloten konnten beeindrucken. Vor allem Jerome d'Ambrosio, der seinen Dragon auf Platz 2 stellte und sich somit für die Super-Pole qualifizierte. Doch auch die beiden Formel-E-Rückkehrer überzeugten: Tom Dillmann wurde direkt vor seinem Venturi-Kollegen Engel Elfter, und auch Stephane Sarrazin schlug Teamkollege Antonio Felix da Costa - Platz 16 für ihn in seinem ersten Rennen für Andretti.

Dann kamen die Top 5 der Meisterschaft, doch zur großen Überraschung der Zuschauer schafften es lediglich Lucas di Grassi und Jean-Eric Vergne in die Super-Pole. Und zwar mit beeindruckend starken Runden als Erster beziehungsweise Zweiter. Felix Rosenqvist scheiterte um gerade mal eine Hundertstelsekunde an den Top 5, während Sebastien Buemi Siebter wurde. Sam Bird, der in der Meisterschaft auf Platz 2 hinter Vergne liegt, startet in Berlin nur als Zehnter. Beeindruckend und typisch für die Formel E zugleich: Alle 20 Fahrer lagen nach der Gruppenphase innerhalb von einer einzigen Sekunde.

Abt behält die Nerven, di Grassi strauchelt

Im finalen Shoot-out um die Pole-Position legte Turvey zunächst eine starke Runde vor, die am Ende zu Rang 2 reichen sollte. D'Ambrosio landete diesmal "nur" auf Position 4. Dann kam Abt: Der 25-jährige Kemptener leistete sich keinerlei Fehler und drehte die "bestmögliche Runde", wie er selbst nach der Session sagte. Vergne kam weder an die Zeiten von Abt noch Turvey heran und wurde Dritter - trotzdem eine sehr gute Ausgangsposition mit Blick auf die Meisterschaft, denn Rivale Bird steht sieben Plätze weiter hinten. Zum Ende der Qualifikation ging es also nur noch um die Frage: Welcher der beiden Audi-Fahrer würde sich die Pole holen? Di Grassi kam an Abts Zeit im ersten Sektor nicht ganz heran und verbremster sich schließlich in Kurve 9 - nur Startplatz 5 für ihn. "Doch das Rennen ist lang - ich denke, wir werden uns im Rennen treffen", sagt di Grassi mit Blick auf seinen Teamkollegen.

Auf die Frage, ob er seinem Kollegen Abt im Falle eines Audi-Doppelsieges den Heim-Triumph überlassen würde, hatte di Grassi am Freitag gegenüber 'e-Formel.de' gesagt: "Ich werde auf Sieg fahren, denn ich brauche jeden Punkt mit Blick auf die Meisterschaft."

Daniel Abt hatte auch nach dem Ende der Session noch zittern müssen, da er "under investigation" war. Die Rennleitung hatte untersucht, ob er während der Aufwärmrunde seine volle Leistung zu früh abgerufen hätte. "Keine Ahnung, was da los war - vielleicht war ich einfach zu schnell", scherzte der Deutsche noch während der Session. Letztlich blieb es allerdings beim sportlichen Ergebnis. Abt zieht durch die drei Punkte für seine Pole-Position in der Gesamtwertung an Teamkollege di Grassi vorbei und ist nun Fünfter.

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