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Ford testet Reaktionen auf autonomes Fahren

Ford testet die Kommunikation autonomer Autos mit ihrer Umwelt – mit einem Fahrer aus Fleisch und Blut.

Ein Dachbalken mit Leuchtgrafik soll kommunizieren, was das Auto als nächstes tut. Interessanterweise wurde Türkis gut angenommen. | Foto: Ford
Ein Dachbalken mit Leuchtgrafik soll kommunizieren, was das Auto als nächstes tut. Interessanterweise wurde Türkis gut angenommen. | Foto: Ford
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Gregor Soller

Auf den ersten Blick erscheint der Ford Transit Courier ein weiteres Fahrzeug der autonomen Ford Demo-Flotte zu sein. Ein „Human Car“-Sitz sorgt dafür, dass der Fahrer dank einer Kopfstützenattrappe für andere Verkehrsteilnehmer weitgehend unsichtbar bleibt. Er trägt einen dunklen Anzug und eine „Kamerakiste“ auf dem Kopf. Das Ziel: Ford wollte testen, wie sich Menschen gegenüber autonomen Autos verhalten. Die Versuche wurden in Deutschland gemeinsam mit der Technischen Universität Chemnitz durchgeführt und ergänzen bereits existierende Forschungsprojekte in den USA. Die Forscher erweiterten die Tests für Europa und überprüften auch die Wirksamkeit von zwei anderen Farben zusätzlich zu weiß sowie eine neue Positionierung der Lichter am Dach oberhalb der Windschutzscheibe. Außerdem wollten sie wissen, was passiert, wenn autonome Autos noch großen Abstand  (bis zu 500 Meter) zu anderen Verkehrsteilnehmern haben.
Dazu wurde auf dem Fahrzeugdach eine Lichtleiste montiert. Diese blinkt wahlweise weiß, violett oder türkisfarben, um anzuzeigen, dass der Transporter gerade vorwärts anfährt oder beispielsweise den Weg für andere freigibt. Beobachter notierten währenddessen die Reaktionen der Fußgänger und Radfahrer. Die Leichtleiste sollte die Gesten des Menschen am Steuer ersetzen.

Doch so leicht lassen sich Menschen nicht täuschen: 60 Prozent der 173 Befragten, die dem Ford auf der Straße begegneten, hielten ihn für ein echtes autonomes Fahrzeug. Interessant: Weitere Beobachtungen ergaben, das 1600 Testpersonen Türkis als Kommunikations- respektive Signalfarbe bevorzugten, denn es ist auffälliger als Weiß und kaum mit Rot zu verwechseln. In separaten Tests, die Ford zusammen mit Hella vornahm, untersuchten die Forscher andere mögliche Positionen für die Lichter, etwa an Kühlergrill und Scheinwerfern, ohne dass sich bislang jedoch eine klare Präferenz zeigte. Mit Leuchten zu kommunizieren gehört zu den Hauptthemen autonomen Fahrens: Auch Daimler, Jaguar Land Rover und Volkswagen experimentieren mit Lichttafeln und Projektion von Lichtsignalen auf die Straße.

Was bedeutet das?

Der Mensch ist schlau und erkennt nicht wirklich autonome Fahrzeuge vergleichsweise sicher. Erstaunlich ist, dass die Farbe türkis in den Fokus rückt, die bisher allenfalls als Zierfarbe im Auto oder in Gebäuden genutzt wird.

 

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