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Erste Fahrt: Gumpert schickt "Nathalie" auf den Nürburgring

Gumpert schickte den „RG Nathalie“, den ersten batterie-elektrisch fahrenden Supersportwagen mit Methanol-Powercell, zu ersten Runden auf den Nürburgring.

Nach der statischen folgte jetzt eine erste Fahrpräsentation von "RG Natahlie". | Foto: Gumpert Aiways Automobile GmbH
Nach der statischen folgte jetzt eine erste Fahrpräsentation von "RG Natahlie". | Foto: Gumpert Aiways Automobile GmbH
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Gregor Soller

Nachdem Alexander Klose, Winter Wang und Fu Qiang, Präsident der AIWAYS Group, die in Shanghai ihre Zentrale hat, über die Pläne von Aiways berichteten, startete tags darauf das erste Produkt der Gruppe, der „RG Nathalie“ zu ersten Testrunden auf die Nordschleife des Nürburgrings.

Dabei übernimmt Roland Gumpert mit seinem Team in Ingolstadt die Funktion des „Advanced Engineering“ der Aiways Group vorgestellt. Die Entwicklungsschmiede für automotive Lösungen ist einer von mehreren technologischen Pfeilern der Aiways Group. Als Chief Product Officer der Aiways Group, stand Gumpert zu Detailfragen Rede und Antwort und erläuterte die Methanol-Powercell des rennsporttauglichen Coupés RG Nathalie vor. Experten der Zulieferer standen den ganzen Tag Rede und Antwort und hier setzt man auf bekannte Namen: Die E-Maschinen stammen von Bosch, das spezielle Getriebe wurde von Kreisel entwickelt – dem österreichischen Spezialisten, die sich in Sachen Akkupacks und Getriebe für spezielle Anwendungen in der Elektromobilität zu den ersten Adressen gehören. Die Akkus selbst stammen derweil vom tschechischen Spezialisten Tremondi, der bisher vor allem im militärischen Bereich tätig war und dort extrem viel Know-How gesammelt hat. Und deshalb auch auf die Zellen des koreanischen Herstellers Kokam setzt, die zwar nicht die günstigsten seien, aber mit extremer Zuverlässigkeit und hoher Energiedichte punkten sollen. Und hinter der Methanol-Powercell steckt auch hier das dänische Unternehmen Serenergy.

Und wie fährt sich Nathalie nun?

Dazu übergibt die Namensgeberin, die auch vor Ort war, an die Rennfahrerin Gabriela Jilkova – die erste Ausfahrt findet für alle anderen auf dem Beifahrersitz statt. Und weil der Kühlkreislauf noch nicht angeschlossen ist, kann Jilkova auch nur rund die Hälfte von Nathalies Potenzial abrufen. Entsprechend gibt sich der RG Nathalie so freundlich dezent wie die Namensgeberin und punktet mit hohem Fahr- und Federungskomfort, womit das Fahrzeug nicht nur optisch klar als schneller GT positioniert ist. Leider lies sich weder die kolportierte Katapultbeschleunigung von 2,5 Sekunden noch das Topspeed von 300 km/h „erfahren“, Technik und Fahrwerk sollten später aber beides bewerkstelligen können. RG Nathalie wird um die 1500 Kilo wiegen, was auf dem Nürburgring ebenfalls zu spüren ist – auch hier bleibt das Auto eher GT als Racer, weshalb Gumpert schon fieberhaft überlegt, wie er die nötigen Speicherakkus kleiner kriegen kann.

Als „Racer“ plant er ohnehin schon weiter und denkt auch da „familiär“: „Nathalie“ soll künftig eine schärfere Version, die eher an seinen Apollo erinnert und einen Vier- bis Fünfsitzer beigestellt bekommen. Preislich will man den GT übrigens zwischen Teslas stärkstem Model S und dem Rimac C_Two einpreisen und läge damit, ganz grob gesprochen zwischen 200.000 und einer Million Euro – wobei wir diese Region realistisch auf 350.000 bis 500.000 Euro eingrenzen würden. Ähnlich plant man auch bei den Stückzahlen: Zwischen zigtausend Teslas und zweistelligen Rimacs plant man 500 Nathalies, wobei das für die gesamte Laufzeit über mehrere Jahre gerechnet ist. In Genf werden nochmal die beiden Prototypen stehen, auf dem Autosalon in Shanghai dann das finale Vorserienmodell. Ab Ende 2019 soll dann die Fertigung anlaufen mit Sonder-Betreuung der ersten Kunden. Und das Tankstellennetz? Kommt zu den Kunden: Dazu verhandelt Aiways bereits mit freien Tankstellen, die je eine Zapfsäule für den Methanolbetrieb umrüsten sollen. Gefertigt werden sollen alle Fahrzeuge samt ihrer Carbonhülle in Ingolstadt. Auffallend war schon bei den Prototypen die hohe Passgenauigkeit der Teile und die für Prototypen sehr sauberen Fugenverläufe – hier spürt man, wie stark die langen Audi-Jahre Gumpert geprägt haben.

Was bedeutet das?

Bis Nathalie wirklich zu voller Höchstform aufläuft, ist noch ein Stück Weg zu gehen, doch der Plan hat Hand und Fuß: Ein ambitioniertes Team und hochkarätige Zulieferer, die eine weitere Variante der Elektromobilität präsentieren.

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