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Emissionen: Boom bei Benzinern und Geländewagen treibt den CO2-Ausstoß

Der Niedergang des Diesel und die gleichzeitige Hausse für die Benziner konterkarieren den Klimaschutz. Erstmals seit langem steigen die Emissionen von Neuwagen in der EU.

Auf hohem Niveau: Die CO2-Emissionen von Neuwagen in der EU sind gestigen - wegen Benziner- und SUV-Boom. | Foto: Iveco
Auf hohem Niveau: Die CO2-Emissionen von Neuwagen in der EU sind gestigen - wegen Benziner- und SUV-Boom. | Foto: Iveco
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Johannes Reichel

Der Verkaufseinbruch bei Diesel-Modellen und die gleichzeitig gestiegene Nachfrage bei Benzin-Fahrzeugen sowie der Boom von Geländewagen (SUV) schlagen sich in der Statistik wieder. Nach aktuellen Erhebungen der Europäischen Umweltagentur EEA sind die CO2-Emissionen von Neuwagen in den 17 Staaten der EU erstmals seit Jahren wieder angestiegen, zwar nur leicht von 118,1 auf 118,5 g/km, aber messbar und entgegen dem langjährigen sanften Abwärtstrend. Zum ersten Mal überhaupt seit Beginn der Aufzeichnungen wurden auch mehr Benziner verkauft als Diesel. Ihr Anteil beträgt nun 53 Prozent gegenüber 45 Prozent beim Diesel. Zugleich sorgt die anhaltende Nachfrage nach Geländewagen für steigende Verbräuche. Da fallen die stark wachsenden Verkäufe bei Hybrid- und Elektroautos, die um 42 Prozent zulegten, kaum ins Gewicht. Ihr Marktanteil liegt mit 1,5 Prozent immer noch im marginalen Bereich. Am meisten E-Autos gibt es laut Statistik in Schweden, wo die Stromer 5,5 Prozent der Neuzulassungen ausmachen.

Gebrauchtmarkt: Ohne hohe Abschläge geht nichts mehr

Entsprechend dem Verkaufseinbruch von Diesel-Neuwagen stellt sich auch der Gebrauchtmarkt dar. Hier sind Diesel von massiven Wertverlusten betroffen, die zu langen Standzeiten auf den Höfen sorgen. Nach einer Erhebung der Deutschen Automobiltreuhand steht ein Diesel derzeit im Schnitt 103 Tage, bevor er wieder einen Käufer findet. Dabei müssen die Händler in 87 Prozent der Fälle starke Abschläge in Kauf nehmen. Über ein Fünftel der befragten Händler nimmt erst gar keine Diesel mehr an. Zudem verkaufen sie auch laut DAT immer weniger Diesel. Das bestätigten für gewerbliche Verkäufe 58 Prozent der Händler, bei den Privatkunden sagen 86 Prozent, dass sie weniger Diesel-Fahrzeuge verkaufen. Mit dem Urteil des Bundesverwaltungsgerichts sind die Kunden offenbar noch unsicherer geworden. DAT-Geschäftsführer Jens Nietzschmann prognostizierte gegenüber der Süddeutschen Zeitung, die Händler würden auf Unterstützungsleistungen der Hersteller angewiesen sein.

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