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Elektromobilität: Bayern stattet öffentliche Fuhrparks mit E-Fahrzeugen aus

Freistaat nimmt 32 BMW i3 in Dienst der Bauverwaltung und will über staatliche Flotten einen Anstoß für den Durchbruch der E-Mobilität geben. Innenminister sieht in Maßnahme "Signalwirkung". Weiterer Diesel-Gipfel in Berlin am Montag berät über Maßnahmen zur Luftreinhaltung.
Einer muss den Anfang machen: Bayerns Innenminister Herrmann will der E-Mobiliät auch über öffentliche Fuhrparks zum Durchbruch verhelfen, sein Chef setzt weiter auf den Verbrennungsmotor. / Foto: BMW
Einer muss den Anfang machen: Bayerns Innenminister Herrmann will der E-Mobiliät auch über öffentliche Fuhrparks zum Durchbruch verhelfen, sein Chef setzt weiter auf den Verbrennungsmotor. / Foto: BMW
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Johannes Reichel

Der Freistaat Bayern hat über das Innnenministerium von Joachim Herrmann (CSU) 32 Elektroautos vom Typ BMW i3 in Dienst genommen und will damit einen Impuls für einen Durchbruch der E-Mobilität geben. Die Fahrzeuge, die mit Range-Extender zur Reichweitenverlängerung ausgestattet sind, sollen im Kurz- und Langstreckenverkehr bei Behörden und den Standorten der staatlichen Bauverwaltung eingesetzt werden, etwa in den Fuhrparks der Staatlichen Baumämter, der Autobahndirektionen, der Landesbaudirektionen und der Obersten Baubehörde. Zugleich dehnt das Innenministerium das Netz aus behördlichen Ladepunkten von derzeit 60 auf 190 Ladepunkte aus. Insgesamt investiert der Freistaat Bayern 3,8 Millionen Euro in die Ladeinfrastruktur an Behördenstandorten.

 

Herrmann: Elektromobilität kann Luftqualität verbessern

"Die Elektromobilität hat als zukunftsweisende Technologie das Potential, Schadstoff-Emissionen zu senken, die Luftqualität in stark verkehrsbelasteten Städten zu verbessern und Verkehrslärm zu vermindern. Mit unserer Beschaffungsinitiative setzen wir Impulse für den Elektro-Antrieb und verleihen dieser Zukunftstechnik neue Schubkraft“, gab sich Innenminister Herrmann bei der Übergabe der Fahrzeug in der BMW-Welt München überzeugt. Laut Herrmann soll der Anteil der Elektroautos im staatlichen Fuhrpark "bei Neuzulassungen von geeigneten Fahrzeugen" auf 20 Prozent zu erhöht werden. „Der BMW i3 kann mit seiner Wendigkeit und dem lokal emissionsfreien BMW eDrive Elektroantrieb vor allem im urbanen Raum seine Stärken voll ausspielen und eignet sich daher hervorragend als Dienstfahrzeug“, erklärte Peter Mey, Leiter der BMW Niederlassung München, bei der Übergabe. 

 

Seehofer: Quote für Elektroautos "Blödsinn"

Während Herrmann bei der Elektromobilität "Gas gibt", hatte sein Chef, Bayerns Ministerpräsident Horst Seehofer (CSU) den Verbrennungsmotor als "nicht verhandelbar" in etwaigen Koalitionsverhandlungen nach der Bundestagswahl bezeichnet. "Ein Verbot des Verbrennungsmotors legt die Axt an die Wurzel unseres Wohlstands", erklärte der bayerische Ministerpräsident gegenüber den Zeitungen der Funke Mediengruppe. Eine Quote für Elektroautos halte er für "Blödsinn" gab er weiter zu Protokoll und verteidigte zugleicht die Ergebnisse des Diesel-Gipfels, die die Fachleute des Umweltbundesamts in einer Hochrechnung für völlig unzureichend im Hinblick auf die Verbesserung der Luftqualität halten.

 

Weiterer Diesel-Gipfel am Montag soll Fahrverbote verhindern

Am Montag wollen bei einem weitere Diesel-Gipfel in Berlin Vertreter der Kommunen, der Landes- und der Bundesregierung über weitere Maßnahmen beraten. Münchens Oberbürgermeister Dieter Reiter (SPD) hatte dazu bereits Bedingungen gestellt, wie die Nachrüstung der mangelhaften Dieselmodelle auf Industriekosten sowie eine Abwrackprämie für ältere Dieselfahrzeuge. Außerdem solle die Umweltzonen mit Hilfe der "Blauen Plakette" weiterentwickelt werden, was in München auch der Koalitionspartner CSU unterstützt. Darüber hinaus solle der Bund die Zuschüsse für den öffentlichen Nahverkehr erhöhen, forderte Reiter mit anderen SPD-Politikern in einem Brief an Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU).  

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