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Elektromobilität: Akkus aus dem BMW i3 sollen StreetScooter beflügeln

BMW wird zum Zulieferer von E-Technik: Mit den Batteriemodulen aus dem i3 will die Deutsche Post DHL ihrem hauseigenen StreetScooter zu besserer Performance verhelfen und eine Liefer-Tagesschicht ohne Nachladen ermöglichen.

Tranferleistung: BMW liefert die Akku-Technik samt Steuerungssoftware ab sofort an StreetScooter. | Foto: BMW
Tranferleistung: BMW liefert die Akku-Technik samt Steuerungssoftware ab sofort an StreetScooter. | Foto: BMW
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Johannes Reichel

Die Deutsche-Post-DHL-Tochter StreetScooter bezieht ab sofort Batteriemodule vom Automobilhersteller BMW für einen Teil der vollelektrischen Lieferfahrzeuge. Die Module sind baugleich mit denen des aktuellen Kompaktwagens BMW i3 und sollen im StreetScooter das Ausliefern von Post und Paketen über einen ganzen Tag ohne zwischenzeitliches Nachladen sicherstellen. Produziert werden die Batteriemodule für die Fahrzeuge im Kompetenzzentrum für Elektromobilität des bayerischen Herstellers in Dingolfing. „Die Wahl von BMW i Batteriemodulen für den Streetscooter ist für uns ein weiterer Beweis dafür, dass Robustheit, Innovationskraft und Nachhaltigkeit bei zukunftsweisenden Antrieben sich keineswegs ausschließen müssen“, erklärt Dr. Alexander Kotouc, Leiter Produktmanagement BMW i im Kontext der Entscheidung. Er sieht den Transfer der Automotive-Technologie im anspruchsvollen Einsatzfeld der Post- und Paketzustellung als Bestätigung für die Universalität des BMW i Konzeptes.

„Die BMW i3 Hochvoltmodule sind beispielhaft für Zuverlässigkeit und Performance im PKW-Bereich. Sie ermöglichen uns, modernste elektrische Antriebstechnologie und integriertes Energiemanagement auch im anspruchsvollen Liefer- und Verteilerverkehr zu nutzen“, begründet Prof. Achim Kampker, CEO von Streetscooter GmbH, den Schritt. Die BMW Group entwickelt und produziert Hochvoltspeicher für Elektro- und Plug-in-Hybrid-Fahrzeuge in Eigenregie. Die verbaute Lithium-Ionen-Batterie besteht aus acht Modulen mit jeweils zwölf Zellen und verfügt über eine Gesamtkapazität von 33 Kilowattstunden bei laut Hersteller kompakten Abmessungen und niedrigem Gewicht. Auch das Batterie-Management inklusive Verkabelung, Sensoren sowie das Heiz- und Kühlsystem sind BMW i spezifische Entwicklungen und gehören zum Lieferumfang.

Was bedeutet das?

Man kann den ungewöhnlichen Deal so oder so deuten: Entweder ist doch etwas dran, an den Kinderkrankheiten des StreetScooter, der laut Zeitungsberichten vor allem im Winter Probleme in Sachen Reichweite machen soll. Dann wäre der Bezug der State-of-the-Art-Akkutechnik aus dem BMW i3 ein stillschweigendes Eingeständnis. Oder man folgt der Argumentation von StreetScooter-CEO Achim Kampker, der erklärt, man wolle den eigenentwickelten City-Spezialisten eben sukzessive noch besser machen als er es ohnehin schon ist. Vorwürfe von Betriebsräten der Post, man hätte das Fahrzeug erst einmal ausentwickeln sollen, lässt Kampker nicht gelten. Bei den neuesten Modellen mit BMW-Batterie dürften etwaige Reichweitensorgen der Lieferfahrer ohnehin der Vergangenheit angehören. Und BMW schafft den Einstieg in den Vertrieb seiner eigenen Elektro-Technik im größeren Maßstab - ein gar nicht zu unterschätzender Punkt. So haben beide Seiten etwas von dem Deal. Und die Post-Fahrer weniger Angst.

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