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Die BMW Group erweitert mit der ARS Altmann AG und der Scherm Gruppe die Flotte der Elektro-Lkw.

Das Werk München wird dann insgesamt mit drei E-Lkw bedient. Diese werden für den Teile- und Fahrzeugtransport genutzt und sollen die CO2-Bilanz um je 82 Tonnen jährlich verbessern.

Großer (Logistik-)Bahnhof im Werk München: Die BMW Group nahm mit Ars Altmann (hinten) und Scherm (vorn) zei neue Elektro-Lkw "ans Netz". | Foto: G. Soller
Großer (Logistik-)Bahnhof im Werk München: Die BMW Group nahm mit Ars Altmann (hinten) und Scherm (vorn) zei neue Elektro-Lkw "ans Netz". | Foto: G. Soller
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Gregor Soller

Mittlerweile hat die BMW Group in ihren Werken bereits mehrere Elektro-Lkw-Züge laufen, darunter auch in Landshut und Leipzig. Jetzt stockte man am Stammsitz München wieder auf und machte aus einem drei vollelektrisch betriebene Lkw-Züge. Die Scherm Gruppe, die bereits seit Juli 2015 einen Elektro-Lkw für BMW laufen hat, nahm einen weiteren Elektro-Lkw dazu. Diesmal allerdings von Framo der einen MAN TGX zur Basis hat, während der erste Lkw auf einem Terminalschlepper von Terberg basiert. Auf Nachfrage zeigte sich Firmeninhaber Kurt Scherm sehr zufrieden mit der Zuverlässigkeit und selbst an strengen Wintertagen sei die Reichweite nicht dramatisch eingebrochen. Auf der täglich acht Mal befahrenen Route zwischen dem rund vier Kilometer entfernten Scherm-Logistikzentrum und dem BMW-Werk München soll der Zug bisher rund 48 Tonnen CO2 eingespart haben. Der Grund für den Wechsel des Zugmaschinenherstellers ist laut Scherm die größere Entfernung des zweiten Zuges, der vom Stammwerk in das zwölf Kilometer entfernte Versorgungszentrum in Karlsfeld pendelt, was einen höheren Landstraßenanteil bedingt: Der Framo schafft dort 64 km/h Höchsttempo, wo es der Terberg-Zug bei rund 45 km/h beließ.  

Dem Logistikdienstleister ARS Altmann scheint das aber sogar für die 15 Kilometer nach Garching zu genügen, die ebenfalls einen hohen Überland-Anteil aufweist. Doch die Strecke enthält sehr viele Ampeln, die für Lkw noch dazu ungünstig geschaltet sind. So dass sich Geschäftsführer Maximilian Altmann für den Terberg entschied. Auf einem 15 Kilometer langen Rundlauf liefert der Sattelzug zum einen Neufahrzeuge aus Garching für die Kundenauslieferung in die BMW Welt. Zum anderen transportiert er auf seinem Rückweg kurz zuvor vom Band gelaufene Fahrzeuge aus dem Stammwerk nach Garching. Von dort aus erfolgt die europaweite Distribution der Autos. Dabei nutzt Altmann wie bei seinen Eisenbahnzügen einen speziellen geschlossenen Autotransportsattel des italienischen Herstellers Rolfo.

Je nach Zugmaschine nimmt das Aufladen der Lkw-Batterie drei bis vier Stunden in Anspruch. Voll geladen haben die Terberg-E-Lkw eine Reichweite von jeweils bis zu 160 Kilometern, der Framo ist auf bis zu 182 Kilometer ausgelegt. Geplant sind aber auch „Zwischenladungen“ in den Werken: Denn der Autotransportanhänger von Altmann benötigt je rund 1,5 Stunden für ein komplettes Be- und Entladen der Pkw. Zeit genug, um Strom zu tanken. Etwas schneller geht das löschen und laden der Gitterboxen auf dem Scherm-Zug, der so je nach Auftrag je 30 bis 40 Minuten Zwischenladezeit gewänne. Schlaue Logstikkonzepte vorausgesetzt, kann man die Reichweitenproblematik damit ad acta legen. Jürgen Maidl, Leiter Logistik und Produktionsnetzwerk BMW Group, unterstrich die Bedeutung von Nachhaltigkeit in der Logistik: „Mit der Erweiterung der E-Lkw- Flotte setzen wir die Nachhaltigkeitsziele der BMW Group direkt auf Schiene und Straße um. An den drei Standorten München, Landshut und Leipzig werden in Summe sieben E-Lkw in der Logistik betrieben.“

Um einen Hintergrund zum Gesamtumschlag zu haben, nannte Jürgen Maidlfolgende Zahlen: Aktuell laufen im BMW Werk München bis zu 1.000 Autos pro Tag vom Band, während 5,5 Millionen Teile angeliefert werden. Das bedeutet täglich insgesamt 1000 Lkw-Ladungen. Im Jahr 2016 fertigte das Werk insgesamt 216.761 Fahrzeuge und 560.492 Benzinmotoren von drei bis 12 Zylindern. Weltweit schlägt die BMW Group rund 30 Millionen Teile und etwa 9000 Fahrzeuge am Tag um.

Was bedeutet das?

Die BMW Group elektrifiziert auch in der Logistik weiter, wenngleich man sich hier zusammen mit den Speditionen und Fuhrunternehmen langsam an das Thema E-Mobilität herantasten muss: Noch immer spricht man hier von Pilotprojekten, die sich aber vielversprechend entwickelt haben.

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