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Dataforce analysiert „Tankkarten 2018“: Wie viel Digitalisierung will der Markt?

Die Digitalisierung wird auch den Markt der Tankkarten verändern: Apps könnten die Plastikkarten unter Umständen ersetzen.

Noch wird die App der Plastikkarte nicht eindeutig vorgezogen. | Foto: Jonas Leupe/Unsplash
Noch wird die App der Plastikkarte nicht eindeutig vorgezogen. | Foto: Jonas Leupe/Unsplash
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Gregor Soller

Der Markt der Tankkarten wird zu über 50 Prozent von vier großen Anbietern bestimmt: Aral/BP, DKV, EuroShell und UTA. Zudem sind Avia, Esso und Total unter den Top 7 zu finden. Der Vorteil für die Dienstwagenfahrer die Möglichkeit, die Tankstelle aus dem jeweiligen Verbund frei zu wählen (zwei Drittel) und sind nicht daran gebunden, ausschließlich beim Herausgeber der Karte beziehungsweise einer bestimmten Tankstellenkette zu tanken. Das ist auch der Grund dafür, weshalb die „mineralöl-markenfreie“ DKV-Karte hier an Platz eins steht.

Außerdem kann man über die „Tankkarte“ auch Leistungen wie Waschen, Öl, Maut- und Parkgebühren, Bistroartikel oder Tabakwaren abrechnen. Am wichtigsten sind laut Dataforce jedoch die ersten drei Positionen: Knapp zwei Drittel der Befragten nutzen den Plastikstreifen für die Autowäsche, rund die Hälfte rechnet Öl damit ab und ein gutes Viertel lässt die Mautgebühren darüber laufen. Wie selbstverständlich die Plastikkarten für die Services verwendet werden, steht in klarem Zusammenhang mit der Fuhrparkgröße: Je größer, desto häufiger und umfassender sind Karten im Einsatz. Das ist das Ergebnis der Dataforce-analyse Tankkarten 2018.

Wirft man nun einen Blick auf den Stand der Digitalisierung im Unternehmen selbst, fällt eine weitere Korrelation auf: Je mehr elektronische Unterstützung insgesamt eingesetzt wird, umso selbstverständlicher werden weitere Leistungen außer Tanken abgerechnet. Flotten ab einer Größe von 50 Fahrzeugen schätzen den Digitalisierungsgrad im eigenen Betrieb mit knapp 60 Prozent als „sehr hoch“ oder „eher hoch“ ein. Zum Vergleich: Fuhrparks mit bis zu 49 Fahrzeugen kommen nur auf einen Anteil von etwa 45 Prozent.

Künftig könnten Apps an die Stelle der Karten treten: In Deutschland starteten 2018 mehrere Anbieter für „Mobile Payment“. Sparkassen wie Volksbanken bieten die Option an, per Smartphone zu bezahlen. Ebenso am Markt ist Google Pay und in Kürze Apple Pay. Verbraucher nutzen zunehmend diese Bezahlmöglichkeit. Die Dataforce-Analyse „Tankkarten 2018“ fragt nun, ob dies ein Trend ist, der auch mittelfristig für Flotten denkbar wäre. Und das könnte noch etwas dauern.

Tatsächlich stoßen die digitalen Zahlungsoptionen bei den über 500 teilnehmenden Flottenmanagern noch auf wenig Gegenliebe. Befragt nach der Präferenz in der Zukunft, bevorzugt die deutliche Mehrheit die klassische Tankkarte. Nur rund acht Prozent würden sich wünschen, dass das Auto selbst mit dem Kassensystem kommuniziert und abrechnet. Noch weniger erwärmen sich für eine Tank-App via Smartphone, so dass der Fahrer direkt vom Auto aus bezahlen könnte. Das bedeutet nicht, dass digitale Unterstützung per se abgelehnt wird. Mehr als die Hälfte der Flottenmanager halten beispielsweise Bezahllösungen direkt an der Zapfsäule für sinnvoll, ebenso Touchscreen-Terminals oder Online-Portale mit Dashboards zur eigenen Tankanalyse.

Was bedeutet das?

Tankkarten und digitale Abrechnung ja, aber noch nicht unbedingt per App. So könnte man grob das Ergebnis der Dataforce-Analyse Tankkarten 2018 zusammenfassen. Der Grund dafür ist einfach: Wen man tankt oder andere Services nutzt, muss man das Auto ohnehin verlassen und sucht teils auch bewusst und gern Kontakt mit dem Personal. Und hat seine Tankkarte im Zweifel genauso schnell gezückt wie die App aktiviert, die vom Handling her kaum Vorteile bietet – und den Nutzer im Zweifel „gläserner“ macht.  

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