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Daimler: Batteriespeicher- statt Kohlekraftwerk

Das Joint Venture der Daimler-Tochter Mercedes-Benz Energy, GETEC ENERGIE und The Mobility House nimmt den nächsten Großspeicher aus elektroautomobilen Batteriemodulen in Betrieb

Saubere Sache: Das neue "Akkukraftwerk" auf dem Gelände eines stillgelegten Kohlekraftwerkes. | Foto: Daimler
Saubere Sache: Das neue "Akkukraftwerk" auf dem Gelände eines stillgelegten Kohlekraftwerkes. | Foto: Daimler
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Gregor Soller

Daimler baut sein "Kraftwerksgeschäft“ weiter aus. Die Tochter Mercedes-Benz Energy GmbH, nahm mit den Kooperationspartnern GETEC ENERGIE AG und The Mobility House AG einen weiteren Batteriespeicher in Betrieb. Insgesamt 1.920 Batteriemodule werden in einer Anlage im Elverlingsen/Südwestfalen zu einem „lebenden Ersatzteillager“ für die Fahrzeugflotte der dritten Elektro-smart Generation gebündelt. Die bevorrateten Batteriemodule reichen dabei für mindestens 600 Fahrzeuge. Mit einer installierten Leistung von 8,96 MW und einer Energiekapazität von 9,8 MWh steht der Batteriespeicher dem Energiemarkt unter anderem zur Erbringung von Primärregelleistung zur Verfügung. Seine modulare Bauweise ermöglicht dem System, vollautomatisiert ununterbrochen das Stromnetz mit Regelleistung zu stabilisieren.

Damit geht der dritte Großspeicher aus automobilen Batteriesystemen ans Netz. Zusammen mit dem bereits in 2016 eröffneten 12,8 MWh starken 2nd-Life Batteriespeicher in Elverlingsen und dem 17,4 MWh Ersatzteilspeicher in Hannover werden damit in Kürze bereits 40 MWh Energie am Netz sein. Alle drei Projekte wurden ohne öffentliche Fördergelder realisiert.

Die „aktive“ Bevorratung der Lithium-Ionen-Batteriemodule auf dem Kraftwerksgelände der ENERVIE AG in Elverlingsen wirkt wie ein Jungbrunnen für die elektroautomobilen Batteriesysteme. Um im Fall eines Tauschs einsatzfähig zu sein, verlangt eine Batterie während der Dauer der Bevorratung nämlich ein regelmäßiges Zyklisieren – das gezielte, schonende Be- und Entladen. Andernfalls käme es zu einer Tiefenentladung, die zu einem Defekt der Batterie führen kann. 

Gleichzeitig reagieren die Partner effizient auf die steigenden Anforderungen zum Ausgleich von Netzschwankungen und zeigen einen attraktiven Businesscase auf, denn die Systeme erbringen vor ihrem potenziellen Einsatz in Elektrofahrzeugen der Daimler AG eine Systemdienstleistung auf dem deutschen Markt für Primärregelleistung. Zur Gewährleistung der Netzstabilität ist eine Reaktionszeit von maximal 30 Sekunden notwendig. Das Speichersystem in Elverlingsen reagiert erheblich schneller; innerhalb von Millisekunden. Die Anforderungen zur Frequenzregelung und damit dem Ausgleich von Netzschwankungen werden hier bei weitem übertroffen. Das „lebende Ersatzteillager“ auf Basis von elektroautomobilen Batteriesystemen wurde auf dem Grundstück des 1912 errichteten und vor kurzem stillgelegten Kohlekraftwerks am Standorts Elverlingsen erbaut.

Was bedeutet das?

Mit der Bündelung und Einbringung der Akkusysteme ergeben sich eitere Möglichkeiten für die Elektromobilität und Energiewende.

 

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