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Catl plant Erfurt massiv nach oben

Laut der Plattform „electrive net“ soll der chinesische Batteriezellhersteller in Thüringen eine Kapazität von bis zu 100 GWh planen.

Catl wachsen buchstäblich Flügel: Neben BMW ordern viele andere EU-Marken die Zellen, die künftig aus aus Erfurt kommen werden. | Foto: BMW Group
Catl wachsen buchstäblich Flügel: Neben BMW ordern viele andere EU-Marken die Zellen, die künftig aus aus Erfurt kommen werden. | Foto: BMW Group
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Gregor Soller

Die strengeren CO2-Grenzwerte zeigen Wirkung: Catl hält mittelweile 100 GWh Kapazität realistisch für das Werk Erfurt, das in der ersten Ausbaustufe einst für 14 GWh pro Jahr ausgelegt war. Das dürfte bei weitem nicht mehr reichen. Für 2026 waren 60 GWh geplant, doch auf dem Batterieforum Deutschland lies CATL-Europachef Matthias Zentgraf laut „electrive.net“ durchblicken, dass man bei „realistischer Planung  – niedrig gerechnet – von einem Bedarf in Höhe von 100 GWh im Jahr 2025“ ausgehe. Damit könnte in Erfurt schnell eine Gigafactory entstehen. Neben BMW und Daimler zählen mittlerweile auch Jaguar Land Rover, PSA mit Opel sowie Volvo zu den Kunden, die von Erfurt aus leichtern bedient werden können als von China. Lediglich VW zaudere noch, obwohl man in China bereits CATL-Kunde sei.

Platz dafür hat Catl: Man sicherte sich laut electrive.net zwei Flächen mit je 35 Hektar plus weitere 17 Hektar für einen Zulieferer-Park, in dem die Vorprodukte gefertigt werden sollen, allerdings überarbeite man gerade die Planungen. Zentgraf erklärt den größeren und schnelleren Ausbau mit den geänderten Rahmenbedingungen: „Das Umfeld hat sich stark geändert, die neuen CO2-Ziele führen zu einem schnelleren eMobility-Hochlauf.“

Der größte Unsicherheitsfaktor beim Markthochlauf sei laut Zentgraf der Kunde, der die Autos bezahlen müsse, andererseits macht die Gesetzgebung Druck: Der CO2-Ausstoß von neuen Pkw soll bis 2030 um 37,5 Prozent im Vergleich zu 2021 sinken. Allein VW rechnet (trotz umfangreichem umweltfreundlichem Kompaktprogramm) bis 2030 jährlich etwa 600.000 Elektroautos mehr ein als ursprünglich geplant. Den eigenen CO2-Fußabdruck will Catl so klein wie möglich halten: Die Materialien für die Produktion sollen so weit möglich und sinnvoll auf der Schiene nach Erfurt kommen. Das gilt auch für die Zellen, die per Schiene zu den Autofabriken gehen sollen. Dafür soll sogar ein neuer Bahnanschluss ans Erfurter Werk geplant werden, unter Umständen sogar mit einem kleinen Containerterminal.

Was bedeutet das?

Catl schreitet weiter in großen Schritten voran: Die Chinesen befeuern die Akkuproduktion in Europa und den Standort Erfurt. Das Problem: Schon jetzt zeichnet sich hier eine dezente Monopolstellung ab, sowohl was Technik, Größe als auch Invest angeht. Man darf gespannt sein, wer sich traut, Catl in dem Umfang zu folgen.

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