BYD: Überraschungen im Busmarkt

Laut dem Institut Transport & Environment hat sich die Zahl der Bestellungen für Elektrobusse in Europa von rund 400 im Jahr 2016 auf 1.031 im Jahr 2017 mehr als verdoppelt. Mittlerweile erreichen sie im Stadtbusbereich 9% des Gesamtvolumens, womit ihr Anteil mittlerweile deutlich höher ist als im Pkw-Segment. Ihr Vorteil: Stadtbusse haben feste Routen, Depots für die Übernachtladung und die meisten Anwendungen.

Wie Stefan Baguette, Market Analyst und Product Manager von ADL ermittelt hat, machen die Bestellungen in manchen Ländern mittlerweile so viel wie die bereits ausgelieferten Fahrzeuge aus respektive übertreffen deren Zahl deutlich: Der Markt soll sich 2018 abermals verdoppeln, da die Zahl der bestellten Busse im ersten Halbjahr des Jahres 2018 (inklusive Trolleybusse mit Batterien) die Zahl für das Gesamtjahr 2017 fast übersteigt. In Europa gibt es inzwischen etwa 1.600 Elektrobusse und weitere 1.600, die bestellt und geliefert werden.

Die größten Absatzmärkte sind aktuell die Niederlande, Großbritannien, Frankreich, Polen und Deutschland. Interessanterweise liefern drei Hersteller fast die Hälfte aller Elektrobusse: Und dabei führt mittlerweile der chinesische Hersteller BYD, der vor allem in Großbritannien Chassis für viele Bushersteller liefert, mit rund 600 Einheiten. Es folgen VDL mit rund 500 Einheiten und Solaris mit etwa 330 verkauften Strombussen. Nachdem jetzt endlich auch Daimler, Iveco, MAN und Volvo ihre Stromer in Serie bringen, dürfte der Anteil der Elektrobusse rapide weiter steigen.

Was bedeutet das?

Was kaum jemand erwartet hätte: Ausgerechnet bei den schweren Stadtbussen ist der Anteil rein elektrischer Fahrzeuge am höchsten und: Diesen Markt dominiert ein chinesischer Hersteller.