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BMW und Mercedes-Benz denken über gemeinsame E-Auto-Plattform nach

Die „Süddeutsche Zeitung“ berichtet, dass seit Monaten vertrauliche Gespräche beider Marken über die Entwicklung gemeinsamer Plattformen für künftige Modelle laufen.

Künftige E-Modelle von BMW und Daimler könnten auf einer Einheitsplattform stehen. | Foto: Daimler
Künftige E-Modelle von BMW und Daimler könnten auf einer Einheitsplattform stehen. | Foto: Daimler
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Gregor Soller

Die neue Technologieoffenheit, die BMW und Daimler zuletzt immer wieder proklamiert haben, könnte bald auch konkrete Produkte außer Services und dem automatisierten Fahren umfassen, nämlich komplette Elektrofahrzeuge: Denn die Unterschiede dieser Antriebsform sind bei weitem nicht mehr so fühl-und erlebbar wie bei Verbrennern – und selbst dort verwischen die „erfahrbaren Unterschiede“ immer weiter. Mit der gemeinsamen Entwicklung stünde ein Einsparpotenzial von mehr als sieben Milliarden Euro im Raum. Das ist umso wichtiger, da beide Marken aufgrund der abkühlenden Wirtschaft zuletzt deutlich weniger verdient haben.

Eine mögliche Kooperation wird laut der „Süddeutschen Zeitung“ vor allem von Mercedes-Entwicklungsvorstand und dem künftigen CEO Ola Källenius stark favorisiert. Ein Hintergrund ist laut „SZ“ auch die ungünstigere Kostenstruktur bei Daimler. Denn BMW hat für die zweite E-Offensive eine hochmodulare Plattform in Entwicklung, auch als sogenannte „Konvergenzarchitektur“ bezeichnet: dabei sollen Modelle mit verschiedenen Antrieben oder Antriebsmixen auf einer Plattform und auf einem Produktionsband gefertigt werden können. Auch ein Verschieben der Antriebsmixe ja nach Nachfrage soll laut BMW problemlos möglich ein. Daimler arbeitet dagegen mit einer neuen E-Plattform und Elektromodellen, die aus dem Verbrenner-Programm abgeleitet werden. Beide Varianten könnten aber laut der „Süddeutschen“ bei steigender Nachfrage schnell an ihre Grenzen kommen. Außerdem könnte man auch über eine gemeinsame Batteriezellenfertigung nachdenken.

Die Ausdifferenzierung der beiden Marken würde künftig verstärkt über Connectivity, Fahrwerksauslegungen und Innenraumkonzepte stattfinden, über die man die Markenkerne erhalten respektive herausarbeiten müsste. Offiziell äußern sich aktuell weder BMW noch Daimler zu den Gerüchten.

Was bedeutet das?

Nachdem mit Ford und VW zwei Titanen kooperieren und asiatische Hersteller weiter wachsen und auch im Premiumsegment "Gas geben", erhöht das den Druck auf BMW und Daimler. BMW allein ist als Volumenhersteller immer noch zu klein und bei Daimler wackelt die Fusion mit Allianzpartner Nissan-Renault. Außerdem streckt Geely seine Fühler nach Daimler aus – auch Volvo wäre bereit, mit den Schwaben zu kooperieren. Insofern würde eine Fusion von BMW und Daimler aus der aktuellen Stärke heraus Sinn machen und beiden Marken helfen, ihre Eigenständigkeit zu bewahren.

 

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