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BMW übernimmt Mehrheit am Joint Venture mit Brilliance

Mit BMW übernimmt erstmals ein europäischer Autohersteller die Mehrheit an einem internationalen Joint Venture in China.

Im Rahmen der Feier zum 15-jährigen Bestehen des BBA-Joint-Ventures gab man die neuen Investitionen bekannt. | Foto: BMW
Im Rahmen der Feier zum 15-jährigen Bestehen des BBA-Joint-Ventures gab man die neuen Investitionen bekannt. | Foto: BMW
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Gregor Soller

BMW erhöht seinen Anteil am Joint Venture BMW Brilliance Automotive (BBA) von 50 auf 75 Prozent. Außerdem möchte man im Zuge des Joint Ventures über drei Milliarden Euro in Shenyang investieren. Damit weiten die Bayern ihre Aktivitäten in China massiv aus – und wollen damit auch das Thema Elektromobilität vorantreiben. Damit nutzt BMW die Möglichkeit, dass der chinesische Staat die 50/50-Regelung bei Joint Ventures aufhob. Den Rahmen für die neuen Investitionen gaben die Feierlichkeiten zum 15-jährigen Jubiläum von BBA. Dabei gab BMW gemeinsam mit seinem Partner Brilliance China Automotive Holdings Ltd. (CBA) bekannt, den Vertrag für das Joint Venture vorzeitig zu verlängern und die Zusammenarbeit weiter zu vertiefen. Die Verlängerung gilt für 22 Jahre bis 2040). In dem Zuge möchte BMW seinen Anteil an BBA von 50 Prozent auf 75 Prozent erhöhen und nimmt dafür 3,6 Milliarden Euro in die Hand. Die unterzeichnete Vereinbarung steht noch unter dem Vorbehalt behördlicher Genehmigungen sowie der Zustimmung der CBA-Aktionärsversammlung. Insgesamt sollen durch die Investitionen bis zu 5000 neue Arbeitsplätze entstehen.

Außerdem sollen in den kommenden Jahren über drei Milliarden Euro in Shenyang investiert werden. Dabei setzt BMW seine iNext-Strategie auch in der chinesischen Produktion um: Mit einem hochflexiblen Produktionssystem soll ein neues Werk in Tiexi Autos mit elektrischen, teilelektrischen und konventionellen Antrieben auf einer einzigen Linie zu bauen. Die Kapazität des Standorts soll verdoppelt werden. Zusammen mit der bereits existierenden Akkufertigung und dem Motorenwerk möchte BMW auch in China schnell auf die jeweilige Marktnachfrage reagieren und könne bei Bedarf auch ausschließlich elektrische Fahrzeuge fertigen. Auch in der Akkufertigung geht BMW Brilliance weitere Schritte: Batteriegigant CATL räumte BBA als erstem nicht rein chinesischem Autobauer die Option ein, sich über das Joint Venture mit einer Summe von rund 430 Millionen Dollar zu beteiligen, sobald CATL einen Teil seiner Anteile in China oder im Ausland zu verkaufen gedenkt. Etwas konservativer investiert man in das benachbarte Werk Dadong: Die Fertigungskapazität bleibt gleich, wird aber auf künftige BMW-Modellvarianten und das erwartete Marktwachstum ausgebaut. Dadong wird ab 2020 exklusiv auch den iX3 fertigen, der von dort in alle Welt exportiert wird.

Was bedeutet das?

Mit diesem Schritt und der Verbindung zu CATL sichert sich BMW in China mehrfach ab: Man hat Zugriff auf Akkutechnik, hat das Sagen im Joint Venture und zusätzliche Entwicklungskapazitäten und  Volumina in Sachen Elektromobilität. Anfang der 2020er Jahre kann das jährliche Produktionsvolumen schrittweise auf 650.000 Einheiten steigern.

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