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Seat Ibiza TGI: Spanische Erdgasalternative

Gregor Soller

Mit dem Seat Ibiza TGI steigt Seat in die alternativen Antriebe ein - und nutzt dafür die gleiche Technik und Plattform wie der VW Polo aus dem Mutterkonzern.  

Mit dem Ibiza TGI schiebt Seat ein Moell mit alternativem Antrieb zwischen die Basisbenziner und die Diesel. Vor allem abgasseitig, aber auch bei den Spritkosten soll der Bruder des VW Polo hier weit nach vorn fahren, was ihm zum Teil auch gelingt: Man schafft im Alltag leicht eine vier vor dem Komma, was den Kiloverbrauch von Erdgas angeht und landet damit bei den Spritkosten unter den Dieseln, die er auch beim Abgasausstoß (vor allem NOx) unterbietet. Schweiriger wird es dagegen, wenn es um Kraft oder lange Strecken geht: Da kostet der bivalente Antrieb mit den Extra-Erdgastanks Laderaum und der Otoomotor Drehmoment: Wo ein voll ausgestatteter Ibiza TDI durchaus als langstreckentaugliche Leon- oder Golf-Alternative durchgeht (sofern man keinen allzu großen Laderaum benötigt), bleibt der TGI eher ein Fall für die regionale Flotte mit Tankstellen in der Nähe - den viel weiter als 300 Kilometer kommt man mit dem Erdgastank nicht.

 
Aufgrund des kleinen Tanks muss man oft an die CNG-Säule. | Foto: G. Soller
Aufgrund des kleinen Tanks muss man oft an die CNG-Säule. | Foto: G. Soller
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Zusammen mit den rund 450 Kilometer Reichweite des Super-Tanks ergeben sich so je nach Fahrweise rund 650 bis 750 Kilometer Gesamtreichweite. Schade, dass das Erdgastankstellennetz so dünn ist: Denn monovalent ausgelegt könnte man dem Motor etwas mehr Leben einhauchen und über weitere Strecken vom Erdgas profitieren.

Gut gelöst hat Seat die "Verpackung": Der Ibiza darf durchaus als die "schicke" Polo-Alternative gelten, zumal er auch qualitativ nichts mehr anbrennen lässt: Die harten Kunststoffe sind hochwertig, die Oberflächenmaterialien in den hohen Ausstattungen teils gleichertig (oder besser) als bei VW und sogar der dachhimmel wird unter der Vorderscheibe eingeschlagen und nicht einfach abgeschnitten - Details, auf die die Mutter einst stolz war und die sie jetzt - wo die Tochter sie geflissentlich adaptiert - teils vernachlässigt. Wer also mit einem kompakten TGI liebäugelt, kann durchaus mal beim Seat-Händler vorbeischauen.

Was bedeutet das?

Nach Skoda ist auch Seat "erwachsen" geworden: Der Ibiza hat sich als schicke und vollwertige Polo-Alternative etabliert und bietet als bivalenter TGI bis zu 300 Kilometer Reichweite mit umweltfreundlichem Erdgas. Ein Nachteil bleibt das dünne Tankstellennetz und der deshalb bivalente Antrieb, der einen Kompromiss aus Tankgrößen und Motorsetting erfordert.

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