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IAA Nutzfahrzeuge 2018: Lastenräder – die neue Leichtigkeit des Lieferns

Johannes Reichel

So viel Cargobike war nie auf einer IAA: Vor allem die Anhänger- und Aufbauhersteller erweiterten ihre Portfolios nach unten: um elektrisch unterstützte Lastenräder, von denen es zahlreiche Versionen gibt.

Der Markt der Lastenräder wird derzeit von zwei Seiten beackert: Aus dem „leichten“ Segment drängen Cargobikehersteller und Start-Ups nach oben und aus dem „schweren“ Segment entwickeln Anhänger- und Aufbauhersteller ihre Produkte nach unten. Allen voran Krone, wo man mit der Ausgliederung der Marke Rytle eine halbe Wechselbrücke zur Basis für das Lastenrad machte. Die „Brücke“ wird von einem Lkw in der City abgestellt, als Mikro-Depot genutzt und versorgt so das Lastenrad mit im Lager vorkommissionierten Wechselboxen, womit Krone einen umfassenden Logistikansatz hinterlegt hat, inklusive Telematik und obligater Liefer-App.

 
Humbaur ergänzt sein Portfolio per Lastenrad nach unten und nutzt dafür die bewährte Aufbautechnik. | Foto: G. Soller
Humbaur ergänzt sein Portfolio per Lastenrad nach unten und nutzt dafür die bewährte Aufbautechnik. | Foto: G. Soller
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Aber auch Krone-Konkurrent Humbaur stellte ein Lastenrad auf die IAA, ebenso wie Sommer Fahrzeugbau, ohnehin im KEP-Segment stark vertreten. Weitere Lastenräder kamen von Volkswagen – hier mit immer waagerecht stehender Ladefläche – oder von Sortimo, wo man seine Innenausbauten um eine dreirädrige „Hülle“ erweiterte. Auch Alu-Ausbau-Experte Aluca überraschte mit einem schweren Lastenrad, das als Sattelzug konzipiert war. Doch auch die klassischen Lastenradhersteller zeigten mehr denn je Flagge auf der Messe. Allen voran die Amsterdamer Spezialisten von Urban Arrow, die sich Vis-a-Vis von den Ausbauexperten von Aluca und mitten im Transporter-Reich einen stattlichen Stand gesichert hatten. Die ambitionierte DHL-Tochter StreetScooter demonstrierte ebenfalls ihre Kompetenzen in Sachen E-Bike-Bau. In der New-Mobility-World sorgte das Start-Up-Unternehmen Citkar für Furore mit ihrem vierrädrigen, kettenlosen E-Lastenquad mit 500-Liter-Boxaufbau, das bereits im nächsten Jahr in Kleinserie gehen soll und von dem es mittelfristig auch eine Anhängerversion mit zwei Palettenstellplätzen geben soll. (jr/gs)

Was bedeutet das?

Dass das Lastenrad dank immer ausgereifterer elektrischer Unterstützung auf dem Vormarsch ist, steht außer Frage. Jetzt fragt sich nur noch, welcher Hersteller mit welchen Konzepten das Rennen machen wird - und wann der Gesetzgeber das für gewerbliche Nutzung völlig unsinnige 250-Watt-Regularium bei Pedelecs aufhebt. Dass die E-Cargobikes jetzt auch auf der IAA Nutzfahrzeuge heimisch werden bei Spezialanbietern wie etablierten Nfz-Herstellersn, zeigt, wie drängend die Frage nach emissionsarmen Lösungen ist und wie sehr man neue Konzepte für die verstopften Städte braucht. Wie sagte der Mitarbeiter bei Urban Arrow. Man müsse "out of the box" denken. Dem ist nichts hinzuzufügen.

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