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Genf 2019: Der neue Peugeot 208 kommt auch als Stromer e208.

Gregor Soller

Der neue 208 steht auf der neuen CMP-Plattform und bedeutet einen großen Sprung für die Löwenmarke.

Der neue 208 steht auf der CMP-Plattform CMP (Common Modular Platform) der Groupe PSA, die sich durch ihre modularen Eigenschaften unterschiedlichen Karosserien und Motoren anpasst. So bietet die Plattform CMP sowohl die Grundlage für die Versionen des PEUGEOT 208 mit Verbrennungsmotor als auch für den Elektroantrieb (e-CMP). Ihre Vorteile: Sie wiegt 30 Kilogramm weniger als der Vorgänger, die Plattform F1, bietet eine verbesserte Aerodynamik mit glattem Unterboden und elektronisch gesteuerte Lufteinlässe, dazu soll ein reduzierter Rollwiderstand und ein optimierter Antriebsstrang kommen (Effizientere Verbrennung, Downsizing, geringere mechanische Reibung, längere Übersetzung, Stop&Start für alle Motoren erhältlich). Außerdem soll CMP weniger Vibrationen bieten, eine verbesserte Schall- und Wärmedämmung sowie optimierte Akustik. Außerdem verspricht Peugeot Fahrerassistenzsysteme, die bislang höheren Segmenten vorbehalten waren. Die wahre Revolution stellt allerdings der rein elektrische e-208 dar, der sich in Details von den Verbrennern unterscheidet: Der Kühlergrill trägt die Karosseriefarbe, das Löwenemblem ändert je nach Blickwinkel die Farbe und der Schriftzug „e-208“ ist am Heck sowie das Emblem „e“ an den Heckflügeln angebracht.

Der auf gut vier Meter gewachsene neue 208 bietet mehr Radstand, so dass auch die Fondpassagiere merklich mehr Platz haben. Er kommt nur noch als Viertürer. Weniger revolutionär geht es unter der Haube zu, sieht man einmal vom reinen Stromer ab: Die Turbo-Dreizylinder leisten wie beim DS 3 Crossback als Benziner 100, 130 und 150 PS. Die 1,5-Liter-Turbo-Diesel bieten 100 oder 130 PS. Einziger Benzin-Vierzylinder dürfte der 1,6-Liter sein, der im GTI 220 PS leisten dürfte. Die Elektroversion wird 100 kW (136 PS) bieten.

Im neuen 208 verbauen die Franzosen die neueste Generation des PEUGEOT i-Cockpit. Informationen wie Geschwindigkeit und Drehmoment werden durch die hohe Position des 3D-Kombiinstruments stets im Sichtfeld des Fahrers digital angezeigt. Je nach Ausstattungsvariante unterteilen sie sich in zwei Ebenen. Die wichtigen Hinweise liegen näher am Auge. Dadurch steigt die Reaktionsfähigkeit laut Peugeot um eine halbe Sekunde.

Je nach Ausstattungsvariante und ausgewählten Optionen ist der Touchscreen in einer Größe von fünf (12,7 cm), sieben (17,78 cm) oder zehn (25,4 cm) Zoll erhältlich.Der neue 208 ist in fünf Ausstattungslinien erhältlich: Like, Active, Allure, GT Line und GT. Mit neuen Fahrerassistenzsystemen ebnet der neue 208 den Weg zum halb-autonomen Fahren und bietet üppige Assistenzpakete.
Dank Mirror Screen können im neuen 208 die Funktionen des Smartphones über den Touchscreen genutzt werden. Die Funktion ist mit Mirrorlink, Android Auto und Apple Carplay kompatibel. Bis zu vier USB-Anschlüsse, darunter einer des Typs C, stehen zur Verfügung. Die vernetzte TomTom 3D-Echtzeitnavigation findet den schnellsten Weg und informiert den Fahrer stets über den Verkehr sowie Gefahrenstellen auf der Route.
 

 
Der Stromer unterscheidet sich in Details von den Verbrennern. | Foto: Peugeot
Der Stromer unterscheidet sich in Details von den Verbrennern. | Foto: Peugeot
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Der e-208 hat eine E-Maschine mit  100 kW (136 PS) und bietet ab Stand ein maximales Drehmoment von 260 Nm. Er bietet drei Fahrmodi: Der Eco-Modus bringt eine optimierte Reichweite. Der normale Modus bietet den besten Komfort im Alltag und mit dem Sport-Modus sorgt für maximale Leistung und beschleunigt von 0 auf 100 km/h in 8,1 Sekunden. Neben den Fahrmodi kann der Fahrer über den Schalthebel auch unterschiedliche Einstellungen zum Bremsverhalten wählen, mit der die Batterie aufgeladen wird (Rekuperation): Im moderaten Modus ähnelt das Bremsgefühl dem eines Fahrzeugs mit Verbrennungsmotor. Durch den verstärkten Modus kontrolliert der Fahrer die Entschleunigung wie bei Elektroautos gewohnt fast ausschließlich über das Gaspedal. Dank der Batterie mit 50 kWh Kapazität soll der e-208 nach WLTP bis zu 340 Kilometer weit kommen. Die Garantie für die Batterie beträgt 8 Jahre oder 160.000 Kilometer bezogen auf 70 Prozent der Ladekapazität. Die Batterie ist im Fahrzeugboden untergebracht, wodurch Raumangebot und der Kofferraum des Stromers (270 Liter) denen der Versionen mit Verbrennungsmotor entsprechen. Auch für die Klimatisierung ist gesorgt: Ein Heizelement mit 5 kW wird von der Hochvoltbatterie angetrieben. Eine Wärmepumpe und die automatische Temperaturregelung innen sollen den gleichen hohen Komfort wie bei einem Fahrzeug mit Verbrennungsmotor ermöglichen. Durch eine verbesserte Energieeffizienz, verglichen mit einer herkömmlichen Klimaanlage oder Heizung, wird die Batteriekapazität geschont und entlastet die Reichweitenbilanz. Die Sitze können je nach Ausstattungsniveau beheizt werden. Über den Touchscreen oder die MyPeugeot-App kann die Innenraumtemperatur des e-208 vorprogrammiert und somit der Ladevorgang zur Regulierung der Innenraumtemperatur genutzt werden, was die Reichweite optimiert, denn auch der Akku erreicht schneller die gewünschte Betriebstemperatur.

Die Batterie kann an einer Haushaltssteckdose oder an einer verstärkten Steckdose des Typs Green Up Legrand aufgeladen werden. Bei letzterer beträgt die Ladezeit 16,5 Stunden bis zum vollständigen Nachladen. Ein Ladekabel gehört zur Ausstattung. Mit einer Heimladestation, der sogenannten Wallbox, braucht es fünf Stunden und 15 Minuten beim dreiphasigen Laden (11 kW) oder acht Stunden beim einphasigen (7.4 kW). Aber auch Schnellladen klappt: An einer 100 kW-Ladesäule lädt sich der Akku innerhalb von 30 Minuten auf 80 Prozent auf. Über die MyPeugeot-App oder den Touchscreen kann der Ladevorgang programmiert werden. Die App eröffnet zudem die Möglichkeiten, den Ladevorgang jederzeit spontan zu starten oder zu stoppen und den Status der Batterie abzurufen.

Auch PSA hat die Infrastruktur im Blick: Drei neue Dienstleistungen sollen den Umstieg erleichtern: „Easy-Charge“ vereinfacht den Zugang zu den verschiedenen Lademöglichkeiten. Die Batterie kann zu Hause oder am Arbeitsplatz aufgeladen werden. Hierfür ist ein breites Angebot an Zubehör erhältlich (verstärkte Steckdose, Wallbox, Smart Wallbox und weitere). Zudem steht ein Serviceteam zur Verfügung, das über die jeweiligen Möglichkeiten berät und bis zur vollständigen Installation den Prozess begleitet. Über „Free2Move Services“ erhält der Kunde einen Ladepass, der ihm in Europa den Zugang zu einem Netzwerk von mehr als 85.000 Ladestationen ermöglicht. Der Kunde erhält Informationen zu den Stationen wie Entfernung, Ladegeschwindigkeit und Preis. Das Navigationssystem führt ihn zu der ausgewählten Station. „Easy-Mobility“ soll die Mobilität des Kunden jederzeit sicherstellen: Die Applikation Trip Planner, erhältlich über Free2Move Services, zeigt dem Fahrer die beste Route an. Trip Planner berücksichtigt die verbleibende Reichweite und die Ladestationen auf der Strecke. Die optimale Route wird auf dem vernetzten Navigationsbildschirm wiedergegeben. Mit dem Mobility Pass können Kunden jederzeit und je nach Bedarf ein Fahrzeug mieten. In der Applikation MyPeugeotkann der Kunde Ratschläge (E-Coaching) erhalten, um seine Fahrweise für eine optimale Reichweite anzupassen. Unter „Serenity“ vereint Peugeot die Angebote, die den Kunden an das Thema Elektromobilität heranführen und ihn unterstützen: Auf der Website der Marke stehen neue digitale Simulationen und Dokumentationen zur Verfügung. Dienstleistungsverträge und ein Pannendienst können in einem einfachen Paket hinzugebucht werden. Interessant: Die Bescheinigung der Batteriekapazität erleichtert auch den Weiterverkauf des Fahrzeugs.

Auch der 208 wird eher gut ausgestattet und nicht ganz billig den Kampf um Marktanteile antreten: Aktuell munkelt man von einem Netto-Einstiegspreis über der 13.000-Euro-Schwelle. Beim Stromer kann man ebenfalls nur spekulieren: Wichtig wäre ein Tarif, der netto unter der 25.000-Euro-Marke startet.

Was bedeutet das?

Mann, ist der erwachsen und eigenständig geworden! Der neue 208 emanzipiert sich ganz deutlich vom künftigen Corsa, Citroen C3 und dem DS 3 Crossback. Und fährt sich hoffentlich ganz anders. Was er definitiv wird: Er wird wertige, hoch individuelle Alternative zu Polo, Clio, Fabia und Co.  Peugeot geht mit dem neuen 208 einen sehr großen Schritt in Sachen Eleganz und Größe und begleitet die Markteinführung der E-Version mit durchdachten Paketen.

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