Brancheninsider verrät: BMW erfindet sich neu – wieder einmal
Journalisten-Kollege Georg Kacher ist immer ganz nah dran an den Vorentwicklungsabteilungen. Auf der Plattform www.automobilemag.com berichtet er jetzt von großen Umplanungen innerhalb des künftigen BMW-Programms. Das verwundert deshalb etwas, da die Münchner erst zur IAA mehr eine vergleichsweise logische Fortenticklung ihres Produktportfolios in Aussicht gestellt haben, auch oder gerade was die „i“ genannten Elektromodelle angeht.
Ganz oben hätte der i9 die Palette abrunden sollen, der jetzt zu einem etwas „kompakteren“ i7 wird, der dank optimiertem Package sogar noch mehr Platz bieten soll. In der oberen Mittelklasse war der i5 geplant. Um Erfolg zu haben, verband man SUV und Fließhecklimousine, womit der i5 praktischer als ein Fünfer, aber leichter verdaulich als ein i3 gewesen wäre. Aber auch den hat BMW laut Kachers Aussagen gekippt. Noch in den Sternen steht auch die Zukunft von i3 und i8 – hier haben zuletzt mehrere Plattformen und Magazine berichtet, dass deren Zukunft noch nicht im Detail durchgeplant sei. Laut Kacher könnte der i3 zum iX1 werden, der sich optisch deutlich klarer Richtung SUV entwickelt. Darüber könnten dann noch ein iX3 und ein iX5 stehen. Elektrifizieren möchte man – auch auf den Druck Chinas hin – den nächsten Rolls Royce Ghost. Der i8 könnte dagegen als „Leuchtturm“ nach oben weiterentwickelt werden und mit stärkerem Benziner und größerem Akkupaket kombiniert bis zu 600 kW respektive gut 800 PS Systemleistung entwickeln.
Schwerer tut man sich bei Mini: Da laut Kacher die eigene Frontantriebsplattform für Mini künftig zu teuer sei, plane man hier, die Zusammenarbeit mit Toyota weiter zu verstärken. Mit den Japanern arbeitet man aktuell schon bei den Sportwagen zusammen (Z4 und Supra) und beim Thema Brennstoffzelle: Von der Toyota-intern dritten Generation könnte es dann auch einen BMW-Ableger geben, der im X5 respektive X7-Segment angesiedelt sein könnte. Doch zurück zu Mini: Neben Toyota bringt man auch eine Kooperation mit Great Wall ins Spiel, um Minis künftig preisgünstiger und auf gemeinsamen Plattformen in China fertigen zu können – womit die Marke nach einem Brexit der einstigen Mutter MG-Rover nach China folgen könnte, wo heute alle MG-Modelle gebaut werden.
Was bedeutet das?
Tatsächlich sind die aktuellen Entwicklungen disruptiv und bringen selbst so etablierte Autohersteller wie BMW in Schlingern: Während man bei den Verbrennern alle sechs bis sieben Jahre (leider wenig innovative) Modelle nachlegt, altern i3 und i8 langsam vor sich hin, ohne dass getarnte Nachfolger-Prototypen zu sehen wären. Und die Mini-Fertigung könnte künftig komplett nach China gehen, da man die Autos in Europa preislich nicht mehr in den Griff bekommen könnte.
Elektromobilität , Newsletter Elektromobilität , IAA Mobility , SUVs und Geländewagen , Hybrid , Antriebsarten, Kraftstoffe und Emissionen , Oberklasse- und Sportwagen , Carsharing , Autonomes Fahren (Straßenverkehr) , Ladeinfrastruktur , Verkehrspolitik , Formel E , Brennstoffzellen , Fahrzeug-Vernetzung und -Kommunikation , Fahrzeuge & Fuhrpark , Automotive-Messen & Veranstaltungen , Pkw, Kompakt- und Mittelklasse , Minis und Kleinwagen , E-Auto-Datenbank, E-Mobilität-/Automotive-Newsletter, E-Auto-Tests